Die zehnte Ausgabe der Veranstaltungsreihe „enter the future“ der Wittenstein Stiftung widmete sich einem der drängendsten Themen unserer Zeit: „Die Zukunft unserer Ernährung – Rohkost oder Hightech auf dem Teller?“ In der TauberPhilharmonie Weikersheim trafen sich vergangene Woche zwei renommierte Experten sowie ein interessiertes Publikum, um über nichts Geringeres als die Versorgung der Weltbevölkerung von morgen zu diskutieren.

Beide Referenten sind an der Universität Hohenheim tätig: Professor Dr. Jan Frank als Fachgebietsleiter für Biofunktionalität der Lebensmittel, Prof. Dr. Mario Jekle als Fachgebietsleiter für Pflanzliche Lebensmittel. Moderiert wurde der Abend von Benedikt Hofmann, Chefredakteur des MM MaschinenMarkt.

Technologieoffenheit auch auf dem Teller

Dr. Manfred Wittenstein, Stifter und Kuratoriumsvorsitzender der Wittenstein Stiftung, unterstrich im Rahmen der Veranstaltung, wie eng Landwirtschaft, Ernährung und technologische Innovationen heute verknüpft sind. Dabei werde Ernährung zunehmend nicht nur zum ökologischen, sondern auch zum gesellschaftlichen Brennglas: Sie ist zugleich Treiber und Opfer des Klimawandels. „Unsere Zukunft hängt entscheidend davon ab, wie wir mit natürlichen Ressourcen umgehen und technologische Potenziale nutzen“, so Wittenstein.

Denn während rund 40 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen auf Ernährung und Landwirtschaft zurückzuführen sind – unter anderem durch ressourcenintensive Fleischproduktion und Lebensmittelverschwendung –, geraten gleichzeitig Erträge durch Dürre, Extremwetter und Bodendegradation unter Druck. Hinzu kommt: Bis 2050 müssen voraussichtlich zehn Milliarden Menschen ernährt werden – mit steigendem Bedarf an Protein, dem Grundbaustein unseres Lebens.

Vielfalt statt Einfalt: Neue Wege der Proteingewinnung

In ihren Impulsvorträgen stellten die beiden Referenten pflanzliche und alternative Proteinquellen ins Zentrum. Neben klassischen Quellen wie Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide gewinnen mikrobiell hergestellte Proteine aus Algen, Hefe, Pilzen oder Bakterien ebenso an Bedeutung wie Insekten und kultiviertes Fleisch. Die Vision: eine vielfältige Ernährung, die weniger Ressourcen verbraucht und gleichzeitig gesund bleibt.

Beispielhaft erläutert wurde dies anhand eines 3D-gedruckten Lachsersatzes aus Pilzprotein – technologisch faszinierend, ernährungsphysiologisch jedoch kritisch zu bewerten, da hochverarbeitet. Tatsächlich stammen bereits heute rund 50 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme aus stark verarbeiteten Produkten, die oft arm an Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen sind, aber reich an Fett, Zucker und Salz – mit Folgen für die Gesundheit: Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck nehmen weltweit zu.

Die Lösung liegt nicht in einem dogmatischen „entweder – oder“, sondern in einem bewussten „sowohl – als auch“: Mehr unverarbeitete, pflanzenbasierte Lebensmittel, ergänzt durch moderne Technologien zur gezielten Anreicherung, Haltbarmachung oder Formgebung – wie etwa durch 3D-Drucker, die nur produzieren, was tatsächlich gebraucht wird. Für Kantinen, Klinikverpflegung oder Spezialdiäten kann dies enorme Vorteile bieten.

Personalisierung und Bildung

Ein weiteres Zukunftsfeld: personalisierte Ernährung. Zwar ermöglichen genetische und mikrobiologische Analysen bereits heute die Ermittlung individueller Nährstoffbedarfe – doch bleibt deren Umsetzung komplex, kostenintensiv und vorerst Zukunftsmusik. Dennoch: Ernährungs-gewohnheiten werden früh geprägt. Die Referenten betonten daher die Bedeutung von Bildungsangeboten – von der Kita bis in die Erwachsenenbildung – um Offenheit gegenüber neuen Lebensmitteln und Technologien zu schaffen.

Aufklärung sei zentral, um Akzeptanz zu fördern – denn: „Niemand braucht Angst vor der Zukunft auf dem Teller zu haben.“ Die Kernbotschaft des Abends: Die Ernährung der Zukunft ist kein „one size fits all“. Sie ist individuell, technologieoffen und orientiert sich an gesundheitlichen wie ökologischen Leitplanken. Mehr Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Nüsse, weniger Zucker und Fleisch – so lautet der Fahrplan für eine nachhaltigere und gesündere Ernährungskultur. Flexitarisch statt extrem, informiert statt ideologisch – und mit dem Mut, neue Wege zu gehen.

Nächste Veranstaltungen der Wittenstein Stiftung

Am 22. Mai wird sich das Format „perspektivenwechsel“ mit der Digitalisierung des Menschen befassen, während am 30. Oktober bei einer weiteren „enter the future“-Veranstaltung der Erfolg des Geschäftsmodells Deutschland auf dem Prüfstand steht.

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