NEW bauhaus knüpft an die Ideen des historischen Bauhauses an und überträgt sie in die Herausforderungen der Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen Fragen des Bauens und der Stadtentwicklung unter den Bedingungen von Klimawandel, Digitalisierung und Transformation. Dabei verfolgt NEW bauhaus einen interdisziplinären Ansatz: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft werden miteinander vernetzt, um neue Perspektiven für Bauen, Wohnen und Leben zu entwickeln. Wichtig ist, dass es nicht bei theoretischen Konzepten bleibt. Die Impulse müssen in die Praxis einfließen und konkrete Projekte anstoßen. Damit schlägt NEW bauhaus die Brücke zwischen Tradition und Zukunft, zwischen regionaler Verankerung und europäischem Diskurs.
Inhaltlich standen an beiden Tagen die zentralen Herausforderungen unserer Zeit im Fokus: klimaneutrales und bezahlbares Bauen, Digitalisierung, Ressourcenschonung und die Neuordnung urbaner und ländlicher Räume. Internationale Gäste brachten dabei ebenso Impulse ein wie deutsche Spitzenvertreter aus der Bau- und Immobilienbranche sowie der Politik.
Pernille Weiss-Ehler, Mitglied des Kabinetts für Umwelt, Wasserresilienz und wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft der Europäischen Kommission, plädierte für ein Zusammenbringen aller Ressourcen in der Europäischen Union und sagte dazu: „Wir müssen die vorhandenen Werkzeuge nutzbar machen. Zu oft gibt es gute Lösungen, die in der Praxis scheitern. NEW bauhaus soll auch zeigen, wie wir solche Ansätze tatsächlich umsetzen können.“
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur und von Anfang Mitglied des NEW bauhaus-Präsidiums, plädierte dafür, vom Bestand aus zu denken. Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, sagte: „Das Format von NEW bauhaus ist genial, wenn wir den Mut haben, anders heranzugehen, kann daraus wirklich Großes entstehen. Ich werde das Projekt weiter tatkräftig unterstützen.“
Friedbert Greif, Geschäftsführender Partner des internationalen Planungsbüro AS+P, formulierte es wie folgt: „Der Auftakt in Weimar hat das Gefühl gegeben, dass man hier eine Plattform für die Zukunft generieren kann, um sich über Planung und Bau auszutauschen und vielleicht auch zu streiten.“
Prof. Werner Sobek von der Werner Sobek AG, zudem Architekt und Vordenker der Immobilienbranche, verwies darauf, dass nachhaltiges Bauen kein bautechnisches Problem sei, sondern ein soziologisches. Internationales Flair brachte Matthias Hollwich bei NEW bauhaus ein und fragte in seinem Vortrag, der sich mit der Anwendung von Künstlicher Intelligenz beschäftigte: Götterdämmerung der Architektur? Der aus New York angereiste Star-Architekt gab direkt die Antwort: „Es ist keine Götterdämmerung, sondern ein Aufbruch.“
Der zweite Tag begann mit dem „Denkfrühstück“ in der Denkwerkstatt. Hier diskutierten unter anderem Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, die junge Architektur-Podcasterin Alexandra Busch und Prof. Alexander Gutzmer, Architekturkritiker und Professor für Kommunikation an der Quadriga Hochschule Berlin. Im Mittelpunkt standen Fragen wie Neues geschaffen werden kann. Dabei unterstrich Andrea Gebhard die Bedeutung von Motivation. Ihre Überzeugung: „Begeistern statt Mitnehmen.“
„Thüringen ist Bauhaus-Land und NEW bauhaus eröffnet neue Möglichkeiten, um den Freistaat als Impulsgeber für neue Ideen, ja als Ideenschmiede für die Zukunft sichtbar zu machen. In Thüringen wurde das Bauhaus gegründet – eine der maßgeblichen Bewegungen der Klassischen Moderne. Und wie schon in den 1920er Jahren können wir mit NEW bauhaus heute wieder Vorreiter sein – in Deutschland und weit darüber hinaus“, sagte zum Auftakt Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt und fügte an: „Wir haben eine außergewöhnlich hohe Dichte an Kulturorten, Hochschulen und kreativen Netzwerken. Vier Universitäten, vier Fachhochschulen, eine Kunsthochschule und weitere Einrichtungen bilden zusammen mit über 100 Hidden Champions eine Unternehmens- und Wissenschaftslandschaft, die einen Nährboden für Innovationen bedeutet."
In einem kleinen, gut vernetzten Freistaat lassen sich neue Konzepte leichter erproben und dann auf größere Reichweite übertragen, so der Politiker. „Gerade angesichts des demografischen Wandels brauchen wir diesen Mut zum Neudenken.“
Die Referenten und Gäste waren besonders begeistert vom ungewöhnlichen Festivalformat. Es bot eine für die Branche einzigartige Fusion hochwertiger Inhalte und künstlerischer Impulse, die zu einem echten „NEW bauhaus-Moment“ führten.
Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt, zog ein durchweg positives Fazit: „Mit der VISIONALE ist es gelungen, einen neuen Ort des Austauschs zu schaffen, an dem unterschiedliche Disziplinen miteinander ins Gespräch kommen. Die Resonanz der Gäste zeigt, dass dieses Forum eine wichtige Lücke füllt. Wir werden den eingeschlagenen Weg fortsetzen und die VISIONALE am 16. und 17. November 2026 fortführen.“
Die VISIONALE 2025 markierte damit den Auftakt für ein langfristig angelegtes Format, das Thüringen als Bauhaus-Land in den Mittelpunkt rückt und zugleich die europäische Dimension des NEW bauhaus sichtbar macht.
Partner und Förderer:
NEW bauhaus wird ermöglicht durch die vertrauensvolle Partnerschaft mit der Sparkasse Mittelthüringen, der GWH Immobilien Holding GmbH, Ed. Züblin AG und der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen. Diese starken regionalen und überregionalen Partner teilen die Vision des Veranstalters einer nachhaltigen und innovativen Baukultur.
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