Ein Grundsatz sollte dabei nie in Vergessenheit geraten: Die Cloud ist der Computer eines anderen. Das Risiko bei der Speicherung von Informationen in der Cloud besteht darin, dass man die Kontrolle über die eigenen Dateien aufgibt. Das bedeutet auch ein gewisses Risiko dafür, dass jemand anderes auf die Daten zugreifen kann, sei es böswillig oder versehentlich.
„Für einen unautorisierten Zugriff auf Daten in der Cloud existieren vielfältige Szenarien. Zu den möglichen Gefahren gehört unter anderem natürlich der Angriff eines Hackers. Ein weiteres Risiko stellen auch die Mitarbeiter des Cloud-Unternehmens dar, die mehr Zugang zu den Dateien der Kunden haben, als nötig. Ebenso kann ein Kollege auf der Arbeit ungewollten Zugriff erlangen. Auch ehemalige Kollegen gehören zum Gefahrenpotenzial – zwar haben diese das Unternehmen verlassen, der Zugang zu den Akten wurde jedoch nicht gesperrt“, erklärt Michael Veit, Technology Evangelist bei Sophos.
Die Speicherung von Daten in der Cloud sollte also unbedingt sicher sein. Folgende sechs wichtige Sicherheitsmaßnahmen sind leicht für jeden umzusetzen:
Cloud-Dienste mit starker Verschlüsselung
Niemand würde wichtige Informationen einfach irgendwo herumliegen lassen. Und genau nach diesem Prinzip ist auch mit der Cloud zu verfahren. Zwei Fragen sind dabei elementar: Ist der Dateiübertragungsprozess vom lokalen Computer zum Cloud-Server sicher? Werden die Daten verschlüsselt und gesichert, und wenn ja, wie?
Diese beiden Informationen sind die Grundlage dafür, ob man Daten in der Cloud speichern sollte. Wenn hierzu keine Details vom Cloud-Betreiber zur Verfügung stehen, sollte man zu einem anderen Anbieter wechseln.
Sensible Daten lokal verschlüsseln
Wenn man Dateien lokal speichert und sie dann über einen Dienst wie Dropbox, S3 oder Google Drive in der Cloud sichert, ist dringend angeraten Dateien mit sensiblen Inhalten zu verschlüsseln – noch auf dem eigenen Computer und bevor die Daten in die Cloud geschoben werden. Wenn es jemandem gelingt in den Cloud-Speicher einzudringen, sind die verschlüsselten Dateien für den Fremden nichts weiter als nutzlose, unlesbare Daten.
Es lohnt vermeintlich sichere Anwendungen zu prüfen
Oftmals speichern bestimmte Anwendungen Daten und Backups in der Cloud automatisch. Das ist auch gut, solange die Daten sicher sind. Ein Beispiel: Gute Passwortmanager verschlüsseln die Daten lokal, bevor sie online in der Cloud gesichert werden. Und sie speichern den Schlüssel, der zum Ver- und Entschlüsseln dieser Daten benötigt wird, ausschließlich auf dem lokalen Computer und niemals in der Cloud.
Gute Passwörter und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
Viele Cloud-Dienste wie Google Drive oder iCloud bieten die Möglichkeit, über ein Webportal online auf Dateien und Informationen zuzugreifen. Auf diese Weise kann jeder, der das Passwort für diesen Dienst erfolgreich errät oder hackt, ebenfalls auf alle Daten zugreifen. Aus diesem Grund sollte man unbedingt sehr gute Passwörter für den Zugang nutzen und wenn möglich, die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) aktivieren. Da neben dem eigenen Computer auch mit Mobiltelefonen oder Tablets auf die Cloud zugegriffen wird, sollten unbedingt auch diese Geräte mit guten PINs oder Passwörtern gesichert sein.
Das Prinzip des geringsten Privilegs
Das Prinzip des geringsten Privilegs sagt, dass wirklich nur die Menschen Zugang haben, die diesen auch wirklich benötigen. Und dies gilt insbesondere für die Cloud. Wenn möglich, sollten weitere Benutzer eigene Konten erstellen, damit man die persönlichen Zugangsdaten nicht teilen muss. Das Prinzip hat zudem den Vorteil, dass man nicht das eigene Passwort zurücksetzen muss, sollte jemand den Freundeskreis oder die Organisation verlassen.
Offline-Sicherung der wichtigsten Daten
Für besonders wichtige Daten ist es ratsam, lokale und wenn möglich offline Backups regelmäßig anzulegen. Sollten die automatischen Cloud-Backups kompromittiert werden oder der Cloud-Service komplett ausfallen, werden die Backups auf lokalen Festplatten die Rettung sein.
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