Aufgrund des demographischen Wandels, des verlängerten Erwerbslebens und einer gestiegenen Produkt- und Produktionskomplexität besteht zunehmender Bedarf an innovativen Hilfsmitteln sowohl im beruflichen Umfeld als auch für den Alltag. Die Unterstützung soll dabei eine Form der Entlastung herbeiführen, verlorene Funktionalitäten wiederherstellen sowie vorhandene Fähigkeiten verbessern. Die Anwendungsfelder sind vielfältig und umfassen beispielsweise die Prävention von Krankheiten, die Wiedereingliederung in Alltag und Beruf oder die Steigerung der Produktivität. Technische Unterstützungssysteme können außerdem den bloßen Komfort steigern oder neue Angebote für Freizeitaktivitäten schaffen. Dabei sollen die Systeme der Zukunft nutzerfreundlich und individuell an die Bedürfnisse des Menschen anpassbar sein. Doch besonders beim Zusammenspiel von Mensch und Technik fehlt heute häufig noch das Vertrauen. Eine langfristige gesellschaftliche Akzeptanz von körpernahen Unterstützungssystemen ist nur möglich, wenn diese für den Menschen sicher, bedienbar und beherrschbar sind. Deshalb wird immer größerer Wert auf eine gelungene Mensch-Maschine-Interaktion gelegt, die den Menschen in den Mittelpunkt der Entwicklung stellt.
Intelligente Lösungen zur physischen Entlastung bei körperbetonter Arbeit
Die Netzwerkpartner von Intellus haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam intelligente kognitive und physische Unterstützungssysteme für unterschiedliche Nutzergruppen und Anwendungsszenarien zu entwickeln und zu innovativen Produkten und Dienstleistungen auszubauen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Systemen für den Gesundheitsmarkt, z.B. für Therapie- oder Rehabilitationsmaßnahmen, sowie auf Lösungen für die industrielle Produktion, z.B. für physische Entlastung bei körperbetonter Arbeit. Die Entwicklung eines textilbasierten Exoskeletts zur Unterstützung des unteren Rückens bei schwerer körperlicher Arbeit ist eines von mehreren Innovationsvorhaben des Netzwerks. Das aktive Unterstützungssystem soll in handelsübliche Arbeitskleidung integrierbar sein und zeichnet sich besonders durch den Einsatz von textilen Komponenten sowie den Verzicht auf starre Strukturen aus. Eingesetzt werden könnte das System in der Logistik- oder der Pflegebranche, wo die körperliche Belastung sehr hoch und das aktive Zuführen von zusätzlicher Kraft in der Aufwärtsbewegung hilfreich ist. In einem weiteren Projekt wird ein intelligenter Muskel in ein aktives Exoskelett für die Unterstützung bei Überkopfarbeiten integriert und ersetzt die vorhandenen Pneumatik-Aktuatoren. Durch polymere Strukturen in Verbindung mit metallischen und (elektro-)magnetischen Elementen kann der Aktuator flach und biegsam und somit körpergerechter konstruiert werden. Ebenfalls sind Systeme für den Freizeit- und Breitensport angedacht, die weit über den Einsatzbereich heutiger „Wearables“ hinausgehen.
„Die Entwicklungen auf dem Gebiet der Unterstützungssysteme und Wearables zeichnen sich teilweise durch sehr kurze Entwicklungs- und Produktionszyklen aus, weshalb die enge Vernetzung der Unternehmen mit spezialisierten Forschungseinrichtungen und Hochschulen existenziell ist.“, sagt Kai Wellmann, Netzwerkmanager von Intellus und Innovationsberater bei der IWS Innovations- und Wissensstrategien GmbH.
Aktuell sind elf Unternehmen und vier Forschungseinrichtungen an „Intellus“ beteiligt. Der internationale Netzwerkverbund führt Kompetenzen aus den Bereichen Robotik, Medizintechnik, Biomechanik, Sensorik, Informatik und Fertigungstechnik zusammen und ermöglicht es den Akteuren, ihre technologischen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben schnell und zielgerichtet umzusetzen. Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie potenzielle Anwender können sich weiterhin an dem Kooperationsnetzwerk oder einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt (F&E) beteiligen. Im Zuge der Mitgliedschaft werden die Partner aktiv bei der Identifizierung und Initiierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie der Sicherstellung von Finanzierungen durch Fördermittelakquise unterstützt. Der stattfindende Technologie- und Wissenstransfer ermöglicht insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) den Zugang zu technologischer Spitzenforschung, denn besonders diesen bleibt der Zugang zu Innovationen oftmals aufgrund des Fehlens eigener Forschungsabteilungen versagt. Die IWS GmbH hat das Netzwerkmanagement für Intellus übernommen und unterstützt die Partner von der ersten Idee über die Suche nach passenden Projektpartnern bis zur Ausarbeitung und Koordination von Förderanträgen. Angestrebt wird eine Förderung durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), das Unternehmen in Kooperation mit Forschungseinrichtungen Fördermöglichkeiten für eine breite Palette an technischen Innovationsvorhaben bietet.
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Netzwerkpartner aus Deutschland:
BeSB GMBH Berlin Schalltechnisches Büro, CESYS Gesellschaft für angewandte Mikroelektronik mbH, Designbüro Stühmer|Scholz GbR, FIBRE Faserinstitut Bremen e.V., GeBioM Gesellschaft für Biomechanik Münster mbH, HEERO Sports GmbH, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, MediTECH Electronic GmbH, tagItron GmbH, Universität Hamburg
Netzwerkpartner aus Österreich:
CodeFlügel GmbH, Inndata Datentechnik GmbH, Texible GmbH, Universität Innsbruck
Netzwerkpartner aus der Schweiz:
Magnes AG
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