Auf Initiative des ZVO tauschten sich am 11. Mai 2021 Mario Wehner, ZVO-Vorstandsmitglied, und Dr. Malte M. Zimmer, Leiter des ZVO-Ressorts für Umwelt- und Chemikalienpolitik, per Videokonferenz mit dem Europaabgeordneten Bas Eickhout (Grüne/EFA, NL) und Axel Singhofen, Fraktionsreferent für den Fachbereich Gesundheit und Umweltfragen, aus. Thema war die europäische Chemikalienverordnung REACH und ihre anstehende Überarbeitung.

Als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Europäischen Parlament und stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses ist Bas Eickhout ein wichtiger Ansprechpartner für den ZVO. In der Vergangenheit hatte sich der Abgeordnete mit dem Ziel einer lückenlosen Umsetzung der REACH-Vorgaben kritisch gegenüber einiger REACH-Zulassungen geäußert. Umso wichtiger war es, sich schon rechtzeitig vor dem Legislativverfahren zur REACH-Novellierung mit dem Abgeordneten auszutauschen. So konnten bereits frühzeitig Impulse für mehr Umweltschutz bei zugleich praxisnäherer und somit effizienterer Umsetzung gesetzt werden.

Systemische Schwachstellen der EU-Chemikalienregulierung auf dem Prüfstand

Im Rahmen des virtuellen Austauschs konnten die Gesprächsteilnehmer nach einer kurzen Vorstellung des Verbands und der Branche ohne Umschweife in eine tiefgründige Betrachtung der Erfolge und Schwachstellen der europäischen Chemikalienregulierung einsteigen. Der ZVO wies auf bestehende Schwächen in der Umsetzung der REACH-Verordnung hin und machte deutlich, dass diese angesichts der hohen Belastungen für den Mittelstand noch effizienter gestaltet und besser mit anderen EU-Vorgaben abgestimmt werden müssen.

So sollten Anwendungen von besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHC), die ausschließlich am Arbeitsplatz erfolgen und nicht im Endprodukt enthalten sind, primär durch Arbeitsplatzgrenzwerte reguliert werden. Diese können einerseits durch die Industrie im Rahmen effektiver und innovativer Betriebsabläufe erreicht und andererseits durch die Behörden leichter überprüft werden.

Positiver Beitrag der Galvanotechnik in punkto Nachhaltigkeit

Darüber hinaus stellte der ZVO dar, wie die Oberflächenbranche aufgrund der signifikanten Verschleißreduzierung der behandelten Produkte sowie des Cradle-to-Cradle-Ansatzes eine wichtige Rolle für eine nachhaltigere Wirtschaft spielt und somit einen Beitrag zu besserem Umweltschutz leistet.

Mit Blick auf die REACH Novellierung wurde vereinbart, den Austausch über die nächsten Monate und Jahre weiterzuführen. Der ZVO wird sich zu diesem Thema darüber hinaus auch an weitere Europaabgeordnete wenden, um nicht zuletzt auf die Herausforderungen vieler mittelständischer Unternehmen mit den langwierigen und bürokratischen Zulassungsverfahren unter REACH hinzuweisen.

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