Seit 2002 begleitet und unterstützt die Effizienz-Agentur NRW produzierende Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe rund um das Thema Ressourcenschonung. Seit 2008 vertritt Heike Wulf die Agentur als Ressourceneffizienz-Beraterin in der Region. Wir sprachen mit ihr über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Wirtschaftsstandort OWL, darüber, mit welchen Fragen zurzeit Unternehmen auf die EFA zukommen, wie die Agentur Industrie und Handwerk bei der Verbesserung ihrer Ressourceneffizienz konkret unterstützt und welche aktuellen Projekte und Schwerpunkte das Regionalbüro zurzeit verfolgt.

Frau Wulf, die EFA ist seit beinahe 20 Jahren in Ostwestfalen-Lippe mit einem Büro vertreten. Was zeichnet den Wirtschaftsstandort aus?

Ostwestfalen-Lippe zeichnet sich durch starke Unternehmensnetzwerke und eine langfristige, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen institutionellen Partnern und Wirtschaft aus. Das sind wichtige Erfolgsfaktoren für die Region. Das EFA-Regionalbüro Bielefeld ist als Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Ressourceneffizienz Teil dieses Netzwerks.

Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft auch in der OWL getroffen. Wie haben die Unternehmen auf die Krise reagiert? 

Die Krise hat nicht alle Unternehmen gleich getroffen. Die Lebensmittelindustrie z. B. hat in der Pandemiezeit ein hohes Umsatzwachstum erlebt. Auch die Möbelindustrie, insbesondere die Küchenhersteller haben vom Trend profitiert, dass viele ihr Urlaubsgeld in Zeiten von Corona in die Renovierung ihrer Wohnungen investiert haben.

Der Maschinenbau hat den Vertrieb und die internationale Montage digitalisiert bzw. neue Formen der Zusammenarbeit gefunden. Überhaupt hat die Krise die Digitalisierung in der Wirtschaft beschleunigt.

Schwierigkeiten bestehen zurzeit in allen Branchen im Bereich der Logistik und Versorgungssicherheit. So kam es immer wieder zu Verzögerungen bei der Belieferung mit Rohstoffen und Halbteilen. Hier besteht für viele Betriebe die Herausforderung, durch eine intelligente Lagerhaltung Versorgungsengpässen zu begegnen.

Welchen Stellenwert hat das Thema Ressourceneffizienz in den Betrieben angesichts der aktuellen Herausforderungen?

Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit haben aufgrund der steigenden Rohstoffpreise an Relevanz in der Wirtschaft gewonnen.

Beispiel Kühlung: Das Thema Kühlen stellt produzierende Unternehmen vor große Herausforderungen – u. a. aufgrund immer wärmerer Sommer und den weitgehenden Verboten von Kühlgasen mit einem hohen GWP (global warming potenial).

Getrieben durch Kundenanfragen stellen sich viele Unternehmen auch die Frage, wie sie eine klimafreundliche Produktion und nachhaltigere Produkte realisieren können. So stehen z.B. nachhaltige Verpackungslösungen im Fokus der Lebensmittelbranche – ecodesign ist hier ein wichtiges Thema. Die Effizienz-Agentur NRW kann mit ihrem Beratungsangebot tatkräftige Unterstützung leisten.

Wie wichtig ist die regionale Nähe für Ihre Arbeit?

 Die regionale Nähe ist eine wichtige Voraussetzung für unseren Erfolg. Die Unternehmen schätzen schnelle Reaktionszeiten, kurze Anreisewege und eine verantwortungsvolle Zusammenarbeit mit den Beratern und Multiplikatoren in der Region.

Stichwort: Netzwerken. Welche Rolle spielt die Kooperation vor Ort mit den regionalen Partnern wie Kammern, Verbänden und Wirtschaftsförderungen für den Erfolg Ihrer Arbeit?

Kammern, Wirtschaftsförderungen und Verbände sind wichtige Partner. Die Besonderheit der Region OWL ist ihre Umsetzungsstärke, das sehen wir in unseren Projekten und in der Arbeit der Berater in unseren Beratungsprojekten, die mit viel Engagement und Herzblut die Veränderungsprozesse in den Unternehmen voranbringen. Auch hier hat sich das Thema Zusammenarbeit bewährt. Es können so mehrere Themen aus einer Hand angeboten werden.

Wir kooperieren auch mit den lokalen Kreditinstituten und unterstützen hier mit technischer Expertise. Unser Engagement als Fachpartner der Ökoprofit-Projekte in den Kreisen Paderborn, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und der Regiopole Bielefeld sowie der Energiescouts gibt uns die Möglichkeiten, unsere Sichtweise auf das Thema Ressourcenschonung auf breiter Ebene zu vermitteln.

Welche aktuellen Projekte und Themenschwerpunkte verfolgt das EFA-Regionalbüro Bielefeld zurzeit?

Digitalisierung im Sinne einer Ressourceneffizienz 4.0 und Circular Economy sind wichtige Themen der Effizienz-Agentur NRW auch in der Region OWL. Das Thema Digitalisierung wurde z. B. durch das Spitzencluster it´s OWL und das Anwendungszentrum IOSB Ina mit der smart factory in Lemgo früh in der Region aufgenommen. Immer wieder werden wir in diesen Themenfeldern angefragt und können in Beratungsprojekten Lösungen für die Unternehmen erarbeiten.

Sie sind seit beinahe 12 Jahren in der Region als Ressourceneffizienz-Beraterin tätig. Gibt es regionale Eigenheiten, die sie in den Jahren kennen und schätzen gelernt haben?

Das Besondere an den ostwestfälischen Unternehmen sind die Persönlichkeiten, die sie führen. Hier übernehmen Familien Verantwortung und entwickeln ihre Firmen zu Weltmarktführern in globalen Lieferketten. Ostwestfalen zeichnet ihre große Umsetzungsstärke und Hartnäckigkeit aus, mit der sie ihre Ziele verfolgen. Das macht den Wirtschaftsstandort so erfolgreich. Dies spiegelt sich auch in der hohen Umsetzungsquote der Beratungsprojekte wider. Die Unternehmen, die Ja zu einem Beratungsprojekt sagen, setzten die entwickelten Maßnahmen bei einem entsprechend positiven Ergebnis auch um.

Frau Wulf, vielen Dank für das Gespräch.

Über Effizienz-Agentur NRW

Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) wurde 1998 auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet, um mittelständischen Unternehmen in NRW Impulse für ein ressourceneffizientes Wirtschaften zu geben. Das Leistungsangebot umfasst die Ressourceneffizienz- und Finanzierungsberatung sowie Veranstaltungen und Schulungen. Aktuell beschäftigt die EFA 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Duisburg und in acht Regionalbüros in Aachen, in Bielefeld (Region Ostwestfalen-Lippe), in Münster, in Kempen (Region Niederrhein), in Solingen (Region Bergisches Land), in Bonn (Region Rheinland) sowie in Südwestfalen an den Standorten Siegen und Werl.

Erfahren Sie mehr unter www.ressourceneffizienz.de

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