Die 1980 für Bahrain Radio erbauten Gebäude mit sieben Radiosendern waren schon seit geraumer Zeit reif für eine Renovierung. Mit dem jüngsten schlüsselfertigen Projekt im Umfang von 6,5 Mio. USD – der ersten Phase des Umbaus – wagte Bahrain Radio den Schritt in die digitale Welt. Die gesamte Einrichtung wurde modernisiert, angefangen bei den neun Radiostudios und Regieräumen bis hin zum Hauptschaltraum (HSR) und dem zentralen Geräteraum (ZGR). Dabei wurden das Mobiliar, die technische Ausrüstung, Automationssysteme, die Radiobibliothek und die Akustik gleichermaßen berücksichtigt.

Durch den Einsatz digitaler Lösungen in allen Bereichen der Anlage wurde der Radiobereich des Informationsministeriums (MIA) in Bahrain im Wesentlichen aus einer analogen Umgebung herausgeführt. GloCom, Systemintegrator aus Dubai, wurde mit der Aufgabe betraut, diese Modernisierung während der Schließung im Jahr 2020 vorzunehmen – und er hat es geschafft, ohne dass irgendein laufendes Programm unterbrochen werden musste. Außerdem wurde die Radiobibliothek in dieser Zeit digitalisiert. Während sich das Hauptzentrum des Projekts in Isa Town befand, fanden ähnliche Renovierungsarbeiten auch an verschiedenen anderen Standorten statt.

„Bahrain Radio ist eines von vielen Projekten, die das MIA in den letzten Monaten abgeschlossen hat, und weitere stehen in diesem und im nächsten Jahr an. Ein Großteil dieser Renovierung konnte dank der Unterstützung von Prinz Salman bin Hamad bin Isa Al Khalifa, Kronprinz und Premierminister von Bahrain, durchgeführt werden“, sagt Eng Abdulla Ahmed Abalooshi, stellvertretender Unterstaatssekretär für technische Angelegenheiten beim MIA.

„Unser Radiosender und unsere Studios wurden 1980 gebaut. Sie waren wirklich veraltet, und wir hatten immer wieder Ausfälle, weil kein Support mehr möglich war. Alle unsere FM- und AM-Sender werden in diesen Studios produziert und von unserem Hauptschaltraum betreut; unsere Radiokanäle sind auch über Satellit und OTT verfügbar. Mit diesem Projekt haben wir unsere gesamte Radiotechnik auf eine digitale Plattform gehoben und einige Elemente hinzugefügt, die unserem Produktionsteam in unserer Radioabteilung das Leben erleichtern“, erklärt er.

Das Herzstück des Setups ist eine Lawo-basierte MADI-Architektur, die alle sieben On-Air-Studios abdeckt und es ermöglicht, sie als Selbstfahrer-Regien zu betreiben.

Diese On-Air-Studios können auch mit zwei der Produktionsstudios für Musik oder Hörspiel verbunden werden. Ein drittes Produktionsstudio wurde für das Mix-Mastering umgestaltet. Alle sieben Studios sind so konzipiert, dass jeder FM-Sender sich einloggen und von jeder Regie aus live gehen kann.

Der HSR, das Herzstück des Senders, verfügt über ein 15 FM-Stationen umfassendes Automationssystem mit voller Redundanz. Das ermöglicht es der Abteilung, in Zukunft zu erweitern und weitere sechs FM-Stationen hinzuzufügen. Es umfasst außerdem vier 80“-LED-Wände, ein brandneues Lawo VisTool für das Audio-Monitoring und eine Lawo VSM-Monitoring-Lösung. Ein großer Teil des Projekts betraf den Ersatz eines alten Dalet-Systems durch das neueste Radioautomationssystem von RCS.

Die Studios sind mit dem HSR über Glasfaser (MADI) mit physischen AES/ANA-Kabeln zur Redundanz verbunden. Der ZGR wurde außerdem mit einem zentralen Audio-Router (MADI) von Lawo ausgestattet.

„GloCom führte ein sorgfältig geplantes Design, eine schrittweise Stilllegung, On-Air-Migration, Ausführung und Schulung durch, trotz der Herausforderungen von Covid-19,“ bemerkt Zahid Mirza, President & Chairman bei GloCom Ltd. „Wir führten eine komplette Sanierung jedes der Radiostudios durch, gefolgt von detaillierten Akustikmessungen und der Installation von neuen Technikmöbeln, neuen Geräten und anschließend deren Konfiguration und Inbetriebnahme.“

„Dieses Projekt wurde im Oktober 2019 an uns vergeben, aber Covid-19 führte zu großen Herausforderungen in Bezug auf Transporte, Genehmigungen für Arbeiten vor Ort und so weiter – aber wir arbeiteten eng mit dem Kunden und unserem Logistikteam zusammen, um dies zu umgehen. […] Es gab auch technische und betriebliche Komplexitäten, die GloCom zu bewältigen hatte. Die Kanäle waren auf Sendung. Es war eine ziemliche Herausforderung, ein Studiosystem durch das neue zu ersetzen und sicherzustellen, dass das Team mit der neuen Arbeitsumgebung und Technik zufrieden war, wie auch die vielen Spaghetti-Kabel zu entfernen.“ Trotz dieser Hindernisse wurde das Projekt im Oktober 2020 planmäßig abgeschlossen. Für GloCom bestand eine der größten Herausforderungen darin, den Workflow der Quran-Station zu bewerkstelligen. „Mit unseren hochqualifizierten Ingenieuren und mit Unterstützung des MIA-Teams haben wir das ohne einen Operator geschafft. Mit der erfolgreichen Integration der RCS-Automatisierung und Lawo spielten alle Stationen den Azan (muslimischer Gebetsruf) pünktlich für ein Kalenderjahr, ohne jegliche Verzögerung.“

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