Wer aktuell einen Blick in die Forschungshalle beim Bundesverband Kalksandsteinindustrie in Hannover wirft, der staunt nicht schlecht: Hier finden sich derzeit verschiedene Kalksandstein-Exponate, die heutzutage gar nicht mehr hergestellt und verbaut werden. Bei einem geschätzten Alter von bis zu 100 Jahren fragt man sich, was man mit diesen Steinen selbst zu Forschungszwecken noch anfangen kann?

Ob aus Industrieanlagen, Wohn- oder Fabrikgebäuden – jeder dieser Kalksandsteine befand sich bis vor Kurzem noch in seiner individuellen „Nutzungsphase“. Verschiedene Kalksandsteinhersteller aus ganz Deutschland haben in den letzten Wochen diese geschichtsträchtigen Steine nach Hannover geschickt, um sie auf ihr CO2-Speicherpotenzial untersuchen zu lassen.

Speicherpotenzial? Eigentlich wird bei der Herstellung von Kalksandsteinen doch CO2 freigesetzt, insbesondere bei der Dampferzeugung zur Härtung der Kalksandstein-Rohlinge. Wieso untersucht die Kalksandsteinindustrie nun das CO2-Speicherpotenzial von Kalksandstein?

Aus älteren Analysen ist bereits bekannt, dass Kalksandsteine während ihrer jahrzehntelangen Nutzungsphase eine bestimmte Menge an CO2 wieder aus der Luft aufnehmen und dieses fest in das Kalksandsteingefüge einbinden. Man spricht dabei von einer natürlichen Recarbonisierung, die gleichzeitig zu einer Verbesserung der Produkteigenschaften führt. So nimmt beispielsweise die Festigkeit der Kalksandsteine durch die CO2-Aufnahme weiter zu.

Da das konkrete CO2-Aufnahmepotenzial im Detail noch nicht bekannt ist, wird nun durch eine Forschungsstudie – anhand der Kalksandsteinexponate der letzten Jahrzehnte – der wissenschaftliche Nachweis erbracht, dass Kalksandsteine auf natürliche Weise einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten. Die Ergebnisse sind insbesondere für die Erstellung der Roadmap zur treibhausgasneutralen Kalksandsteinindustrie im Jahr 2045 und die anschließende politische Diskussion von erheblicher Bedeutung. Kalksandstein ist auch weiterhin DAS Produkt für heute und morgen!

Über den Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V. (BV KSI) mit Sitz in Hannover vertritt die wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen von 76 Kalksandsteinwerken im Bundesgebiet. Mit einem Organisationsgrad von über 95 % ist er das Sprachrohr der zweitgrößten deutschen Mauersteinindustrie. Das wirtschaftspolitische Aufgabenspektrum reicht von wirtschaftlichen über technische bis hin zu rechtlichen Themen. So arbeitet der BV KSI beispielsweise in zahlreichen Gremien im Normungsbereich mit. Sozialpolitisch stehen die Zusammenarbeit mit den Berufsgenossenschaften sowie die Unterstützung bei Tarifverhandlungen im Vordergrund. Seit der Gründung ist es das Ziel des Verbandes, die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen zu bündeln, zu unterstützen sowie neue Perspektiven zu eröffnen.

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