Die Europäische Metropolregion München (EMM) gehört zu den herausragenden Standorten der Biotechnologie- und Pharmaindustrie in Deutschland. Dies ergibt die Fortschreibung einer Branchenstudie, die vom Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München sowie von der Biotech-Cluster Managementorganisation BioM am 21. Oktober 2021 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgelegt wurde.

Die innovative Branche leistet einen erheblichen Beitrag zur Wirtschaftsleistung der Region. In Rahmen der Studie Biotechnologie- und Pharmaindustrie in der Europäischen Metropolregion München (EMM) wurden 2020 in der EMM 373 Unternehmen gezählt, die 33.400 Menschen beschäftigten. 21 Prozent der in Deutschland ansässigen Biotechnologieunternehmen haben ihren Sitz in der EMM.

Zuwachs an Wirkstoffkandidaten

Auch an der positiven Entwicklung der Produktpipeline der Unternehmen lässt sich der Erfolg der Branche ablesen: Derzeit befinden sich 126 Wirkstoffkandidaten zur Arzneimittel- und Diagnostika-Entwicklung in der klinischen Phase, was einen signifikanten Zuwachs gegenüber 2013, dem Jahr der Veröffentlichung der letzten Studie, mit damals 49 Kandidaten zeigt. Allein 35 Projekte befinden sich bereits in der klinischen Phase III. Gleichzeitig hat sich seit 2013 die Zahl der zugelassenen Arzneimittel durch kleine und mittlere Unternehmen von sechs auf zwölf verdoppelt.

Pandemie offenbart Stärken der Branche

Während der Coronavirus-Pandemie hat die Branche generell eine neue und gesteigerte Aufmerksamkeit seitens Gesellschaft und Politik erfahren, auch verbunden mit hohen finanziellen Förderprogrammen. Die akute Bedrohung der Gesundheit der Weltbevölkerung hat viele Akteure im Gesundheitswesen zur Zusammenarbeit und Bündelung von Know-how und Ressourcen bewogen. Während Biotechnologie und Pharmaindustrie eine Vielzahl an Entwicklungskandidaten für Medikamente und Impfstoffe einbrachten, Forschungseinrichtungen Daten frei zugänglich machten und der Staat schnell Kapital investierte, gelang es den zuständigen Behörden, Zulassungsanträge in Rekordzeit zu bearbeiten.

Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft erklärte:

„Die Bedeutung des Wirtschaftsstandorts München ergibt sich aus der Summe seiner zukunftsorientierten Branchen. Diese bieten hochqualifizierte Arbeitsplätze und profitieren von einem breit aufgestellten Wissenschaftsnetzwerk am Standort. Auch in der Coronakrise hat die Biotechnologie- und Pharmaindustrie in München ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit gezeigt und darf als tragende Säule des Hightech-Standorts München gelten.“

Attraktivität des Standortes

Die Unternehmen fühlen sich am Standort sichtlich wohl: 81 Prozent der Unternehmen beurteilten die Region München in der aktuellen Umfrage als sehr guten oder guten Biotechnologie- und Pharmastandort.

Dabei steht die Nähe zu Wissenschaft und Forschung im Fokus. Die Region ist geprägt durch acht Forschungseinrichtungen, die die wissenschaftliche Basis legen, darunter zwei Elite-Universitäten, drei weltbekannte Max-Planck-Institute und das Helmholtz Zentrum für Gesundheit und Umwelt. Hinzu kommt ein effektives Netzwerkmanagement wie BioM, das Wirtschaft und Wissenschaft nicht nur zur Zusammenarbeit ermutigt, sondern auch begleitet.

Die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen, die Nähe zu hochkarätiger Forschung und ein lebendiges Netzwerk machen die EMM somit zu einem attraktiven Standort sowohl für etablierte Unternehmen als auch für die innovative Start-up-Szene. Hinzu kommt die exzellente geographische Lage im Zentrum Europas. Mit einem der größten internationalen Flughäfen und einem hohen Freizeitwert, bietet die Region ideale Geschäftsanbindungen und lockt neben lokalen Talenten auch internationale Spitzenkräfte an. Diese Mischung aus bereits erfolgreich agierenden und neuen Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Netzwerken innerhalb der EMM bildet ein verlässliches, zukunftsorientiertes Fundament für ihre erfolgreiche internationale Entwicklung als Biotechnologie- und Pharmastandort.

Prof. Horst Domdey, Geschäftsführer von BioM betonte:

„Die Biotechnologie- und Pharmabranche in der Metropolregion München hat auf hervorragende Weise sowohl die Herausforderungen der Pandemie als auch die Chancen der Digitalisierung ergriffen und ihre fachliche Kompetenz im Bereich personalisierte Medizin erfolgreich weiter ausgebaut.“

Im Auftrag des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München erstellte BioM 2021 bereits zum vierten Mal die Studie Biotechnologie- und Pharmaindustrie in der Europäischen Metropolregion München (EMM), um diesen wichtigen Wirtschaftszweig der Region zu analysieren und dessen Bedürfnisse zu ermitteln.

Die Studie ist unter Studie Biotechnologie- und Pharmaindustrie in der Europäischen Metropolregion München (EMM) abrufbar.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Studie in englischer Sprache finden Sie hier: www.bio-m.org/EMM_BiotechPharma_2021_Summary_EN

Über die BioM Biotech Cluster Development GmbH

Seit 1997 ist BioM die Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern und agiert im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Im Großraum München sind etwa 270 Biotechnologie- und Pharma-Unternehmen aktiv. Die Kernkompetenz der Region ist die Entwicklung innovativer Therapeutika und Diagnostika, insbesondere für die Personalisierte Medizin.

Als Non-Profit-Organisation unterstützt BioM die bayerische Biotechnologie- und Pharma-Branche mit einem ausgedehnten Netzwerk beim Aufbau neuer Geschäftskontakte. Das Clustermanagement fungiert als zentrale Anlaufstelle, um bayerische Life-Science-Unternehmen mit relevanten nationalen und internationalen Partnern zu vernetzen.

BioM unterstützt zudem bayerische Biotech-Unternehmen in jeder Phase der Unternehmensgründung. Hierfür hat BioM ein einzigartiges Förderprogramm entwickelt, das auf angehende Existenzgründer und Unternehmer im Bereich der Lebenswissenschaften zugeschnitten ist – den virtuellen Inkubator BioM inQlab. Insgesamt hat BioM in 20 Jahren über 200 Firmengründungen begleitet.

Darüber hinaus bietet BioM eine Vielzahl von Workshops, Trainingskursen und Veranstaltungen zu branchenspezifischen Themen an.

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