Gestern stellten SPD, Grüne und FDP mit dem Koalitionsvertrag die Basis für die Arbeit der neuen Bundesregierung vor. Die im Bereich des Bauens und Wohnens aufgenommenen Punkte geben aus Sicht des BDB viel Anlass zur Hoffnung, sind aber in manchen Bereichen noch zu vage. Hier muss rasch legislativ konkretisiert werden. Wichtig ist es, nun auch Begeisterung für einen Aufbruch zu dem notwendigen Umbruch zu wecken.

Das zukünftige Planen, Bauen und Wohnen möchte die Ampel-Koalition bezahlbar, klimaneutral, nachhaltig, barrierearm und innovativ gestalten. Mit dieser Grundaussage ist der richtige Weg eingeschlagen worden. Besonders positiv hebt der BDB den starken Fokus auf mehr Klimagerechtigkeit im Bausektor hervor. Die geplante Einführung eines digitalen Gebäuderessourcenpasses ist von uns im Vorfeld ebenso gefordert worden, wie die Reduzierung des CO2-Ausstoßes pro Quadratmeter Wohnfläche. Die deutliche Betonung der Relevanz digitaler Planungsmethoden empfinden wir ebenfalls als sehr positiv.

Der BDB begrüßt den Plan der neuen Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen schaffen zu wollen und dabei den öffentlich geförderten Wohnungsbau nicht aus den Augen zu verlieren. Wünschenswert wäre jedoch eine Festlegung gewesen, nach der dieser Wohnraum bevorzugt durch Ausbau des Gebäudebestandes geschaffen werden soll, um gleichzeitig Ressourcen und Klima zu schützen.

Der BDB und seine Mitglieder sehen die im Koalitionsvertrag angekündigte, von unserem Berufsstand geforderte Reform der HOAI und die Anpassung der Leistungsbilder als Auftrag. Gerne bringt der BDB das Planer-Know-how auch in dem geplanten “Bündnis bezahlbarer Wohnraum” ein.

Ein großer Erfolg ist zudem die Schaffung eines eigenen Bundesministeriums für Bauen und Wohnen, wie es der BDB gemeinsam mit vielen anderen Akteuren der Branche gefordert hat.

BDB-Präsident Christoph Schild: „Auch wenn im Koalitionsvertrag vieles noch unkonkret verbleibt, stimmt mich die Grundausrichtung positiv. Wir verstehen das Papier als Handlungsauftrag, die Expertise der Planerinnen und Planer einzubringen, um das Bauen in die Zukunft zu führen. Wir brauchen nun einen Motor zur schnellen Umsetzung und dafür Anreize zur Umkehr – ähnlich der im Automobilsektor für die Elektromobilität.“

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Der BDB vertritt mit seinen rund 9.000 Mitgliedern die Interessen von Architekt:innen und Ingenieur:innen als Büroinhaber:innen sowie als Angestellte. Er ist der größte Zusammenschluss dieser Berufsgruppen in Deutschland. Der BDB steht für das integrale, digitale und klimagerechte Planen und Bauen und damit für einen kreativen, innovativen und ganzheitlichen Ansatz des Bauens unter Mitwirkung aller am Planungsprozess beteiligten Fachdisziplinen.

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