ABT Sportsline hat einen weiteren Top-Fahrer für die DTM verpflichtet: Ricardo Feller (21/CH) wird in der Saison 2022 Teamkollege von René Rast (35/D) und Kelvin van der Linde (25/ZA).

Feller gilt als Supertalent und Rohdiamant. In der Saison 2017 gelang dem damals gerade mal 16 Jahre jungen Schweizer als jüngstem Fahrer aller Zeiten der Sprung in das ADAC GT Masters – eine Rennserie, die Ricardo Feller in der vergangenen Saison gemeinsam mit Christopher Mies am Steuer eines Audi R8 LMS in einem nervenaufreibenden Finale gewann.

"Mein Traum war von Anfang an die DTM", sagt der ABT Neuzugang. "Ich habe versucht den Traum zu realisieren und die Botschaft entsprechend platziert. Es ist cool, dass dieser Traum bei ABT Sportsline Realität wird. Mir ist bewusst, dass 2022 eine Challenge wird. Unabhängig von meinem Teamkollegen wird die Competition in der DTM wahrscheinlich noch einmal stärker sein als im vergangenen Jahr. Ich will mich mit den Besten messen – und die fahren aktuell in der DTM. Ich finde es schön, nach dem GT-Masters-Gewinn nun den Schritt in die DTM machen zu können."

Genau wie René Rast und Kelvin van der Linde wird Ricardo Feller einen ABT Audi R8 LMS GT3 evo II fahren. Den Einsatz möglich machen vor allem die Scherer Gruppe und HYLO – die Nummer eins in Deutschland, wenn es um trockene Augen geht.

"Es ist mega, dass wir auch in diesem Jahr drei Autos in der DTM einsetzen können", sagt ABT CEO und Teamchef Thomas Biermaier. "Mit René, Kelvin und Ricardo haben wir drei Fahrer, die alle um den Titel kämpfen können. Trotz seines jungen Alters hat Ricardo bereits mehrere Jahre Erfahrung mit dem Audi R8 LMS und ist einer der Schnellsten auf diesem Auto. Und ich denke, er passt auch als Typ sehr gut zu uns."

"Die Crew unseres dritten Autos hat eine ziemlich frustrierende DTM-Saison 2021 hinter sich", sagt Hans-Jürgen Abt. "Nun leuchten die Augen wieder. Ich bin sicher, dass Ricardo das nötige Talent hat, sich in der DTM zu etablieren und ein ganz Großer werden kann. Wir alle bei ABT freuen uns auf ihn."

Den Deal eingefädelt hat Christian Scherer, der mit seiner Scherer Gruppe einer der wichtigsten Geschäftspartner von ABT Sportsline ist. "Ricardos Familie hat in der Schweiz selbst ein Autohaus", sagt CEO Christian Scherer. "Auf diesem Weg haben wir uns Ende 2019 kennengelernt. Seitdem versuche ich, Ricardo so gut wie möglich zu unterstützen. Es freut mich sehr, dass wir ihn jetzt als Markenbotschafter und Fahrer für Scherer Sport gewinnen konnten."

Sein Debüt in der DTM gibt Ricardo Feller Ende April in Portimão (Portugal). Insgesamt stehen in der DTM 2022 acht Veranstaltungen mit je zwei Rennen auf dem Programm.

Drei Fragen an Ricardo Feller

Wie bist du zum Motorsport gekommen?

Ricardo Feller: "Per Zufall: Wir sind in die Nähe einer Indoor-Kartbahn gezogen. Ich bin da mit meinem Papa hin und wollte es dann immer öfter. Ich habe mein eigenes Go-Kart bekommen – eigentlich nur zum Spaß. Aber der Reiz war da, Rennen zu fahren. Dann kam die Schweizer Meisterschaft und so ging es immer einen Schritt höher bis in die Weltmeisterschaft. Wir hatten nicht die finanziellen Mittel, um dort mit den Werksteams mithalten zu können – das kostet ein Vermögen in so einem Team. Dank Sponsoren und der Familie habe ich den Step in die Formel 4 gemacht. Aber nach einem halben Jahr wurde uns bewusst, dass auch das aus finanziellen Gründen nicht unsere Liga ist."

Wie ging es dann weiter?

"Ich wollte zum Spaß den Audi Sport TT Cup fahren. Das Budget hätten wir hinbekommen. Bei der Ausscheidung wurde Sepp Haider auf mich aufmerksam und hat geschaut, dass ich so schnell wie möglich in einem GT3 sitze. Ich bin dann nie TT Cup gefahren, sondern direkt GT Masters – eine Serie, die ein sehr hohes Level hat."

Mit welchen Erwartungen gehst du in deine erste DTM-Saison?

"Ich werde Vollgas geben und freue mich auf die Herausforderung. Die DTM war immer mein Traum. Ich bin Christian Scherer sehr dankbar, dass er den Kontakt zu ABT Sportsline vermittelt und mir schon sehr viel geholfen hat. Der größte Unterschied zum GT Masters ist, dass ich ein Auto für mich haben werde. Ich bin gespannt darauf, was passiert, wenn ich keine Setup-Kompromisse mehr eingehen muss. Mit dem Chris Mies hat das im vergangenen Jahr zwar gut gepasst, trotzdem freue ich mich darauf. Ich habe mich bei ABT Sportsline sofort wohlgefühlt und bin überzeugt, im richtigen Team zu sein."

Über die ABT SPORTSLINE GmbH

ABT Sportsline ist der weltgrößte Veredler für Fahrzeuge aus dem VW-Konzern und insbesondere Audi. Das Spektrum reicht dabei vom Motor über Karosserieanbauteile, Fahrwerke und Interieurs bis hin zur umfangreichen Kollektion von Leichtmetallrädern. Im Rahmen des Programms ABT Individual können sogar exklusive Einzellösungen umgesetzt werden. Daneben betreibt das Allgäuer Unternehmen Motorsport auf internationalem Top-Niveau: etwa als Privatteam bei der DTM oder mit dem erfolgreichen Engagement in der Formel E. Der Einstieg in die Elektro-Rennserie erfolgte bereits 2014 und wurde 2017 mit dem Gewinn der Meisterschaft gekrönt. Aber auch sonst spielt das Thema Elektromobilität im Unternehmen eine immer größere Rolle. So baut die hauseigene ABT e-Line GmbH, deren Wurzeln bereits über ein Jahrzehnt zurückreichen, aktuell den VW T6.1 für Volkswagen Nutzfahrzeuge in einen Elektrotransporter um.

Technikaffin seit 1896

Die Wurzeln von ABT Sportsline reichen bis zu einer Pferdeschmiede zurück, die 1896 in Kempten gegründet wurde. Ihr innovativstes Produkt: Eine Kutsche, die sich im Winter dank eines cleveren Klappmechanismus auch als Schlitten nützlich machte. Bald rückten auch Motofahrzeuge ins Visier: Ab circa 1920 verkaufte und reparierte AUTO-ABT die Vorgängermarken der heutigen Audi AG – eine Weichenstellung, die das Unternehmen noch heute prägt. 1950 bestritt Gründerenkel Johann Abt sein erstes Autorennen und legte den Grundstein für die Motorsportaktivitäten des eigenen Hauses. Aber auch im Alltag schätzt er schnelle Autos. Deshalb gründete er 1967 ABT Tuning, veredelte 1978 den ersten VW Golf und bringt bereits 1980 das erste Chiptuning auf den Markt. Dann geht es Schlag auf Schlag. Und 1991 wird schließlich der neue repräsentative Firmensitz in der heutigen Johann-Abt-Straße eröffnet, der 2014 um ein beeindruckendes Motorsport-Zentrum erweitert wird, und auch ein eigenes Museum beherbergt.

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