Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) fordert, die geltenden Abstände von Solaranlagen zu benachbarten Häusern abzuschaffen, mindestens aber deutlich zu verkleinern. Das würde helfen, landesweit mehr Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer zu bringen.

"Es ist richtig und wichtig, dass der Bauausschuss des Landtages darüber debattiert, die aus angeblichen Brandschutzgründen viel zu üppig bemessenen Abstände von Solaranlagen auf Dachflächen deutlichen zu verkleinern", betont Christian Mildenberger. Der LEE NRW-Geschäftsführer hat als Sachverständiger an der heutigen Sitzung des Bauausschusses teilgenommen und für deutlich geringere Abstände als der aktuell geltende halbe Meter bei nicht-brennbaren Solaranlagen plädiert.

"So, wie die Abstände in der Landesbauverordnung heute vorgeschrieben sind, können die vorhandenen Solar-Potenziale auf den Dächern nicht ausreichend genutzt werden." Vielfach würden solare Dachanlagen deshalb zu klein dimensioniert, was nicht nur zu Lasten der Wirtschaftlichkeit geht. Oft genug würden die Solaranlagen erst gar nicht gebaut.

Bei derzeit bundesweit circa zwei Millionen Solarstromanlagen mit einer installierten Leistung von rund 60.000 Megawatt hat es Brände nur in sehr wenigen Fällen gegeben. Ausgangspunkte dieser Brände sind meist Fehler bei Verkabelung und Anschlüssen gewesen. "Die Planung und Installation der Dachanlagen durch qualifizierte Fachkräfte ist daher nach wie vor der beste Brandschutz", betont Mildenberger.

Nach Einschätzung des LEE NRW gibt es kein erhöhtes Brandrisiko von Solarstromanlagen im Vergleich zu anderen technischen Anlagen. "Daher sollte der Abstand von Solaranlagen, die gegen die Brandbeanspruchung von außen durch Flugfeuer und strahlende Wärme ausreichend lang widerstandsfähig, am besten auf null reduziert werden, mindestens aber verringert werden", so Mildenberger.

Der LEE NRW drängt seit längerem auf eine Solarpflicht für alle Neubauten und bei Dachsanierungen im Land. Gestärkt sieht sich der Verband in dieser Forderung durch die im vergangenen Dezember vorgestellte überarbeitete Energieversorgungsstrategie der Landesregierung bis zum Jahr 2030: Danach soll es möglichst eine Drei- beziehungsweise Vervierfachung der installierten PV-Leistung von rund 6.000 Megawatt (2020) auf rund 18.000 bis 24.000 MW. "Diese begrüßenswerten Ziele sind nur dann erreichbar, wenn möglichst alle Dächer im urbanen Raum komplett und dann auch optimal mit Solarmodulen bestückt werden", sagt der LEE NRW-Geschäftsführer.

Der angekündigten Drei- beziehungsweise Vervierfachung der Solarleistung hinkt NRW derzeit ein großes Stück hinterher. Nach aktuellen Zahlen des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien gab es in NRW im vergangenen Jahr einen Zubau von rund 625 MW (siehe solarbranche.de). "Bei diesen Zahlen wird klar, dass wir für den weiteren Solarausbau jedes Dach brauchen, und zwar möglichst ohne bauordnungsrechtliche Einschränkungen", fordert Mildenberger. "Gerade für das dichtbesiedelte Land Nordrhein-Westfalen ist es von besonderer Bedeutung, möglichst alle Hemmnisse für Dachflächen-Photovoltaik zu beseitigen. Vor allem im Ruhrgebiet haben die Städte aufgrund der dichten Gebäudebebauung ansonsten kaum eine andere Möglichkeit ihre Klimaziele zu erreichen."

Stellungnahme zu Abstandsregeln für nicht-brennbare Photovoltaikanlagen

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Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen bündelt der LEE NRW die Interessen aus allen Bereichen der Energiewende. Zum Verband zählen mittelständische Unternehmen, Verbände und Bürger. Das gemeinsame Ziel: 100% Erneuerbare Energien bis 2045 – in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Dafür engagieren sich auch fünf LEE-Regionalverbände als kompetente Ansprechpartner vor Ort. Denn im Energieland Nr. 1 ist die Branche wichtiger Arbeitgeber für 46.000 Beschäftigte, die 2017 ein Umsatzvolumen von 10 Mrd. Euro erwirtschafteten.

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