Die fünf Stufen des autonomen Fahrens sind in der Branche mittlerweile hinreichend bekannt – auch wenn es bis zur Stufe 5, dem „vollständig autonomen Fahren“ sicher noch ein weiter Weg ist.

Aber was ist mit dem Weg und der Zielerreichung einer „autonomen Logistik“ oder besser noch einer „autonomen Supply Chain“? Gibt es hierzu bereits konkrete Umsetzungen? 

Bosch gehört zu den Unternehmen, die sich in einzelnen Werken und werksübergreifend schon sehr lange auf den Weg gemacht machen, über alle Phasen der Logistik „von der strategischen Planung bis zur operativen Umsetzung auf dem Shopfloor die sicher sehr hohe Zielsetzung einer autonomen Logistik Zug-um-Zug zu erreichen.

Wie ein solcher Weg aussehen kann, welche Grundkonzepte, Planungs-, Steuerungs- und physischen Prozesselemente hier durchlaufen werden müssen, wird sehr deutlich beim Herbstkongress des AKJ Automotive am 26./27. Oktober 2022 (www.automobilkongress.de):

Bosch – Stuttgart/Homburg
Der Weg zur autonomen Logistik – Meilensteine der Umsetzung

Was bestimmt die hierfür erforderliche Transformations- und Realisierungsstrategie? Wo liegen die Schwierigkeiten und wie sieht ein nachvollziehbarer Weg aus, jetzt schrittweise einzelne Prozesselemente entlang der internen und externen Supply Chain autonomer auszubilden. Auszubilden auf eine höhere Resilienz und dem schrittweisen Einsatz von KI.

Ausgangspunkt für eine autonome Logistik ist sicher die Vision einer „Fabrik der Zukunft“. Sie ist bestimmend für die moderne Logistik und damit auch die Ausgestaltung der Autonomisierung aller Prozess-Elemente in der Supply Chain.

In dem Maße, wie sich die Kundenanforderungen in der Automobilindustrie dynamisch weiterentwickelt haben, sind die Produktlebenszyklen kürzer geworden, die Variantenvielfalt ist gestiegen und die Anforderungen an die Lieferperformance und Prozess-Stabilität sind anspruchsvoller geworden. Darüber hinaus wird eine immer höhere Resilienz in den Lieferketten gefordert – eine Forderung, die unter aktuellen globalen Rahmenbedingungen nicht gerade unterstützt wird.

Die „Fabrik der Zukunft“ fordert die Bereitstellung einer zunehmend autonomen Logistik. Dies kann in Analogie dem „autonomen Fahren“ in folgenden Stufen erreicht werden.

  • Assistierte Logistik – hier geht es um den Einsatz von Assistenzsystemen, die die Mitarbeiter durch Zusatzinformationen in Echtzeit bei der täglichen Arbeit unterstützen. Dies kann dann in Planungs- und Steuerungsbereichen genauso passieren wie in den operativen Prozessen vom Wareneingang bis zum Versand.
  • Teilautomatisierung der Prozesse – hier erfolgt dann eine erste konkrete Automatisierung einzelner Prozessabschnitte in streng abgegrenzten Bereichen. In den dann umgesetzten Regelkreisen können dann wieder automatisierte Entscheidungen getroffen werden, bei denen Mitarbeiter im Vorfeld definierte Eingriffsgrenzen sowie die diesbezüglichen Regeln festlegen.
  • Hochautomatisierte Logistik – hier laufen dann in größeren Wertstromabschnitten ganze Prozessschritte automatisiert ab. An den Schnittstellen der Wertstromabschnitte erfolgt dann eine Entkopplung, die dann für eine qualitativen Absicherung und der Reduzierung von Schwankungen dient. Zugeordnete Mitarbeiter bestimmen dann lediglich noch erforderliche Freigaben zum nächsten Prozess-Schritt.
  • Voll-automatisierte Logistik – In dieser vierten Stufe entfallen dann die bei Stufe 3 noch erforderlichen Entkopplungsschritte und es übernehmen Algorithmen die Freigaben. Übergeordnete/zugeordnete Mitarbeiter orchestrieren den Gesamtablauf. Hier reagieren KI-Algorithmen optimal auf die erkennbaren realen Schwankungen.
  • Autonome Logistik – Hier erfolgen dann auch die in Stufe 4 noch MA-gestützten Orchestrierungsschritte und Steuerung für das Gesamtsystem durch hierfür qualifizierte Algorithmen.

Wer sich dann noch fragt, „wo bleibt denn der Mensch?“, dem kann gesagt werden: Der Mensch/Mitarbeiter setzt eine Technik ein, die begeistert, wird im Change Prozess aktiviert, kennt den Prozess und gibt fundamentalen Input, bleibt in voller Kontrolle der Prozesse, meldet Abweichungen für ständige Verbesserungen, führt die Veränderung und bietet zusätzlich den Einsatz von neuen hochausgebildeten Gestaltern und Data Experts.

Hier einen Weg zu finden, der die oft bereits realisierten Automatisierungen in der Fabrik und in der externen Supply Chain in einer optimale Gesamtstrategie bündelt, ist sicher nicht ganz einfach. Aber es lohnt sich diesen Weg zu gehen, so wie Bosch dies im Vortrag aufzeigen wird.

Das Gesamtmotto des diesjährigen Herbstkongresses „Automotive Prozesse und IT 2022“ am 26./27. Oktober: Die Transformation für mehr Effizienz, Autonomisierung, Geschwindigkeit und Nachhaltigkeit – Bausteine für die Strategieentwicklung, Planung und Umsetzung in der Fabrik und Supply Chain

Mit den Unternehmen/Institutionen abat+, BMW, Bosch, Bosch Rexroth, GfPM, Hager, HFT Stuttgart, Hörmann Automotive, Hager Group, htw saar, infineon, Institut für Produktions- und Logistiksysteme, NGK, PwC/Strategy&, REHAU Automotive, Rhenus Automotive, Schaeffler Technologies, SEAT:CODE, SVOLT, Volkswagen, Yanfeng, ZF Friedrichshafen (SB) und einer gezielten Auswahl innovativer Aussteller.

Wir können davon ausgehen, dass am 26./27. Oktober auch neue Antworten gegeben werden, in welche Richtung und mit welchen Strategien, Konzepten und Lösungen sich die Automobil- und Zulieferindustrie in der neuen Produktwelt, in der Supply-Chain und den Kunden-/Lieferantennetzwerken weiterentwickeln wird.

Zu den Fragestellungen, die wir insgesamt beim Kongress am 26./27. Oktober bearbeiten und intensiv diskutieren:

  • wie richten sich Komponentenwerke bei den OEM strategisch und operativ auf diese neue Welt von Anforderungen aus und was bedeutet das für die Unterlieferanten?
  • Welche Konzepte sind mit welchem Reifegrad bereits jetzt nachhaltig und effizient umsetzbar, wenn es um den Anspruch einer „Autonomen Logistik“ geht?
  • Welche Einzelmethoden sind aktuell und wie integriert, wenn es darum geht über den gesamten Prozess eine optimierte Gesamtprozessplanung zu etablieren?
  • Wie sieht eine automatisierte Planung/Steuerung im gesamten Liefernetz aus?
  • Zielbild der Methoden, Flächen, Digitalisierung für eine durchgängige Transformation in einer Welt vernetzter Komponentenwerke?
  • Wie müssen die Planung und Steuerung für eine ganzheitlich aufgebaute Batterielogistik im internen und externen Liefernetz aussehen?
  • In welche Zukunft entwickelt sich die Batterietechnologie?
  • Welche Methoden helfen, Chip-Shortages in Zukunft abzumildern oder zu vermeiden?
  • Wie sehen resiliente Lieferketten aus und wohin entwickelt sich aktuell die gesamte Automobilindustrie in immer mehr global abhängigen Lieferketten?
  • Was können wir von anderen Branchen lernen, wenn es um mehr Digitalisierung und Automatisierung bei der Transformation geht und was geht noch nicht?

Welche Strategien hier prozessübergreifend entwickelt und umgesetzt werden und welche Veränderungen sich in und für die interne und externe Supply-Chain- und das Produzenten-Liefernetzwerk ergeben, wird beim Herbstkongress relevant und an der aktuellen Lage und Entwicklung für die Zukunft diskutiert.

Vertieft wird der Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern, Referenten, Moderatoren und ausgewählten Ausstellern/Innovationstreibern auch nach den Vorträgen zusätzlich in digitalen „Innovation-Pitches“ sowie in den getrennt mit den Ausstellern und den Interessenten vereinbarten Digital-Räumen.

Die Gesamtveranstaltung umfasst:

  • Vorträge des Automobilkongresses am 26./27. Oktober 2022,
  • Netzwerkveranstaltung am Abend des 26. Oktober,
  • Diskussion mit hierfür ausgewählten Ausstellern am 26./27. Oktober
  • 4 „Benchmarking-Live-Besuchen“ alternativ bei
    • Bosch in Homburg
    • Hager in Blieskastel
    • Schaeffler in Homburg
    • ZF Friedrichshafen in Saarbrücken

und den 2 Workshops alternativ

  • „A – Batterieproduktion und Logistik“
  • „B – Grüne Transformation meistern“

Alle als Nachmittagsveranstaltung nach den Vorträgen am 27. Oktober 2022. 

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