Mannheimer Energieunternehmen MVV mit breitem Geschäftsportfolio auch in schwierigem Marktumfeld weiterhin stabil – Operatives Adjusted EBIT in Höhe von 298 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2022 – MVV-Chef Dr. Georg Müller: „Wir arbeiten auch in Zukunft mit Hochdruck an unserem Kurs #klimapositiv, weil er uns zu einem zukunftsfähigen Energiesystem führt.“

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie AG (WKN: A0H52F, ISIN: DE000A0H52F5) hat mit stabilen Kennzahlen im Geschäftsjahr 2022 (1. Oktober 2021 – 30. September 2022) gezeigt, dass es auch in einem schwierigen Marktumfeld robust aufgestellt ist. „Unsere konsequente strategische Ausrichtung auf eine #klimapositive Zukunft und unsere sich ergänzenden Geschäftsmodelle haben uns in diesen bewegten Zeiten Widerstandskraft verliehen“, erklärte der MVV-Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Müller auf der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens am Mittwoch in der Alten Börse in Frankfurt am Main.

Dort betonte der MVV-Chef in einem einleitenden Blick auf die politischen Rahmenbedingungen zunächst: „Die umgehenden Maßnahmen der Bundesregierung zur Stabilisierung der Märkte und zur Entlastung der Verbraucher und Industrie setzen angesichts der zur Verfügung stehenden Zeit und Mittel die richtigen Schwerpunkte.“ Langfristig jedoch sei der Kurs zu einer modernen, zukunftsgerichteten Energieversorgung weiterhin entscheidend, wenn Deutschland dem Klimaschutz mehr Gewicht geben und ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen wolle. „Die Politik muss das kurzfristig Notwendige tun, ohne das langfristig Erforderliche aus dem Auge zu verlieren“, so Dr. Müller.

Die Entlastungen im Zuge der Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme wird MVV entsprechend den zu erwartenden finalen Beschlüssen zeitgerecht umsetzen. Der MVV-Chef mahnte diesbezüglich jedoch: „Der Staat zieht uns hier zur Erfüllung einer hoheitlichen Aufgabe heran. Das kann keine Dauerlösung sein.“ Im Hinblick auf die geplante Erlösabschöpfung bewertete er die Beteiligung der Stromerzeuger an der Entlastung von Verbrauchern und Industrie angesichts der hohen Energiepreise als aus Budgetsicht nachvollziehbar. „Jede Erlösabschöpfung ist aber ein Eingriff in Marktregeln. Dieser darf daher nicht rückwirkend erfolgen und muss ein Enddatum haben“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende von MVV. Er gibt sich jedoch zuversichtlich, dass sich in den genannten Punkten noch Veränderungen in den endgültigen Gesetzestexten ergeben werden.

Robuste Kennzahlen trotz schwierigem Marktumfeld

In diesen bewegten Zeiten habe sich die Robustheit von MVV in den Finanzkennzahlen des Energieunternehmens dokumentiert, stellte Dr. Müller fest. Die bereinigten Umsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr 2022 um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 4,2 Milliarden Euro. Beeinflusst wurde die Umsatzentwicklung vor allem durch die gestiegenen Großhandelspreise und höhere Stromhandelsmengen.

Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen konnte MVV, wie zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 erwartet, das operative Ergebnis steigern. Das operative Adjusted EBIT lag im Geschäftsjahr 2022 bei 298 Millionen Euro und damit um 8 Prozent über dem Vorjahreswert (275 Millionen Euro). Um den Vergleich mit den Vorjahren nicht zu verzerren, wurden bei dieser Ergebniskennzahl Einmaleffekte außer Acht gelassen, die MVV im Berichtsjahr durch Veräußerungsgewinne in Höhe von 55 Millionen Euro erzielt hatte. Positive Ergebnisbeiträge lieferten insbesondere die Direktvermarktung von Erneuerbaren Energien im Energiehandel, die gute Entwicklung bei den Anlagen zur Verwertung von Reststoffen und Biomassen sowie das eigene Portfolio an grüner Erzeugung.

Der bereinigte Jahresüberschuss nach Fremdanteilen von MVV verbesserte sich um 26 Millionen Euro auf 176 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 17 Prozent auf 2,67 Euro (Vorjahr: 2,28 Euro). Der Vorstandsvorsitzende wies außerdem darauf hin, dass die Bilanzsumme von MVV wegen der nach IFRS 9 zu bilanzierenden Sicherungsgeschäfte deutlich angestiegen sei. Dies läge ausschließlich an den Marktpreisen zum Bilanzstichtag und lasse keine Aussage über das operative Geschäft von MVV zu. Mit dem sich bereits abzeichnenden Preisrückgang würden sich diese Effekte ohne Auswirkungen auf das tatsächliche MVV-Geschäft wieder abbauen, so der MVV-Chef.

Angesichts der Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2022 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat wie auch im Vorjahr eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie vor. Damit erreicht die MVV-Aktie eine Dividendenrendite von 3,6 Prozent und bleibt eine solide, sich gut verzinsende Anlage für die MVV-Aktionäre.

Mit der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 bleibt MVV angesichts der volatilen Bedingungen an den Märkten und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vorsichtig. Insgesamt ist das Unternehmen aber zuversichtlich, sein operatives Ergebnis – also ohne Veräußerungsgewinne als Einmaleffekte – auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres halten zu können.

Weltspitze im Klimaschutz

Weiteren Aufwind für ihren Kurs #klimapositiv erhält MVV durch die „Net-Zero“-Testierung der Science Based Targets Initiative, kurz SBTi. Der Verbund renommierter internationaler NGOs hat im November 2022 offiziell bestätigt, dass MVV mit ihren Maßnahmen ihre CO2-Emissionen bis spätestens 2040 tatsächlich auf Netto-Null reduzieren und damit seine Klimaziele auch tatsächlich erreichen kann. Dr. Müller: „Wir sind das erste deutsche und eines der ersten drei Energieunternehmen weltweit, das von der SBTi als Net-Zero-kompatibel zertifiziert wurde. Damit gehören wir zur Weltspitze im Klimaschutz.“ Net Zero, betonte der MVV-Chef, sei jedoch nur ein Zwischenschritt, denn die Zukunft von MVV laute #klimapositiv, spätestens ab 2040.

Seine ambitionierten Energiewende-Aktivitäten hat das Unternehmen auch im Geschäftsjahr 2022 konsequent fortgeführt und 335 Millionen Euro in nachhaltiges Wachstum und Bestand investiert. „Dies entspricht dem höchsten Investitionsvolumen der vergangenen sechs Jahre“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende von MVV und ergänzte: „Unsere Investitionen tragen dazu bei, die Energiewende bei MVV kontinuierlich voranzutreiben und zugleich die Versorgungssicherheit zu erhöhen.“

Den Kurs #klimapositiv von MVV sowie ihr Mannheimer Modell mit seinem Dreiklang aus Wärmewende, Stromwende und grünen Kundenlösungen betrachtet der MVV-Chef nicht nur als „interne Richtschnur für die gesamte MVV-Gruppe, sondern zugleich als externes Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb“.

Wärme-Erzeugungsportfolio vergrünen

Auch im Geschäftsjahr 2022 hat MVV den Ausbau der Grünen Wärme weiter vorangetrieben und damit ihre entsprechende Erzeugungskapazität um 9 Prozent auf 861 Megawatt gesteigert. Den Schwerpunkt bildeten dabei vor allem die Grüne-Wärme-Aktivitäten in Mannheim und der Region. Dort wird MVV bis 2030 die Fernwärmeversorgung auf 100 Prozent grüne Energiequellen umstellen. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur grünen Wärme ist der Bau einer ersten Flusswärmepumpe, mit dem MVV zusammen mit dem Grosskraftwerk Mannheim im Frühjahr 2022 begonnen hat. Nach der Inbetriebnahme 2023 wird sie Fernwärme für rund 3.500 Haushalte erzeugen und dabei bis zu 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Zudem rüstet MVV ihr Biomassekraftwerk für die Nutzung von Abwärme ab dem Jahr 2024 um. Hinzu kommen weitere Optionen: Tiefengeothermie, zusätzliche Biomethananlagen, Elektrodenkessel, die Nutzung weiterer industrieller Abwärmepotenziale sowie insbesondere für den Standort Kiel die Umstellung von Gasmotoren auf Wasserstoff.

Darüber hinaus passt MVV ihre Netze an die neue Energiewelt an. Dazu baut das Unternehmen seine Fernwärmenetze an allen Standorten weiter aus, um die Potentiale der grünen Wärme in der Fläche möglichst breit nutzen zu können.

Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen

Um eine noch schlagkräftigere Einheit für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu schaffen, hat MVV im Geschäftsjahr 2022 ihre Tochtergesellschaften Windwärts und Juwi zur Juwi GmbH verschmolzen. Außerdem hat MVV die Übernahme von Avantag vollzogen und so ihr Systemangebot für Photovoltaik im B2B-Geschäft gestärkt. Bis 2026 will MVV ihre Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien auf über 800 Megawatt steigern. Im Geschäftsjahr 2022 lag diese bei 614 Megawatt und damit um 50 Megawatt über dem Vorjahreswert. Im Berichtsjahr hat MVV mehrere Photovoltaikparks sowie einen Windpark in ihr Portfolio übernommen. Außerdem wurden leistungsstarke Wind- und Solarprojekte für Dritte entwickelt. So hat Juwi in Ägypten – zeitgleich mit der Weltklima-Konferenz COP27 in Sharm El Sheikh – das weltweit größte Solar-Hybrid-Projekt im Minensektor in Betrieb genommen. Mit ihm können die CO2-Emissionen jährlich um ca. 60.000 Tonnen reduziert werden.

In Zukunft wird MVV verstärkt auch langfristige Lieferverträge für grünen Strom, sogenannte Power-Purchase-Agreements (PPA), anbieten. Ein Beispiel dafür ist das erste und bislang auch einzige Wind-und-Speicher-Projekt in Deutschland, das von Juwi in der Uckermark realisiert wurde. MVV Trading, die Handelstochter von MVV, übernimmt dabei die Vermarktung des grünen Stroms über PPAs.

Mit konsequentem #klimapositiv-Kurs in die Zukunft

Gleichzeitig überprüft MVV kontinuierlich ihr Beteiligungsportfolio in Bezug auf die Passgenauigkeit zu ihrer Strategie und den Beitrag zu ihren Dekarbonisierungszielen. MVV hat sich deshalb entschieden, ihren tschechischen Teilkonzern zu verkaufen. Die Veräußerung an den Infrastrukturinvestor Cube Infrastructure Managers hat MVV kürzlich abgeschlossen.

Abschließend bekräftige der MVV-Chef: „Wir müssen unser Geschäftsmodell kontinuierlich weiterentwickeln. Wir müssen auch in bewegten Zeiten die Hebel betätigen, die uns als gesamte MVV-Gruppe noch widerstandsfähiger, noch robuster, noch schlagkräftiger machen. Deshalb wird #klimapositiv auch in Zukunft unser Kurs sein. Er führt uns zu einem zukunftsfähigen Energiesystem.“

Den vollständigen Geschäftsbericht 2022 finden Sie im Internet unter www.mvv.de/investoren.

Über die MVV Energie AG

Mit über 6.500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 4,2 Milliarden Euro ist MVV eines der führenden Energieunternehmen in Deutschland. Im Zentrum unseres Handelns steht die zuverlässige, wirtschaftliche und umweltfreundliche Energieversorgung unserer Kunden aus Industrie, Gewerbe und Privathaushalten. Dabei besetzen wir alle Stufen der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette: von der Energieerzeugung, dem Energiehandel und der Energieverteilung über den Betrieb von Verteilnetzen bis hin zum Vertrieb, dem Umwelt- und dem Energiedienstleistungsgeschäft. Darüber hinaus investieren wir in die Zukunftsfähigkeit unserer Netze, in die Modernisierung unserer Erzeugungsanlagen sowie in innovative grüne Technologien.

Wir sind Vorreiter bei der Energiewende und haben uns mit unserem Mannheimer Modell einem strategischen Weg verpflichtet, mit dem wir bis 2040 klimaneutral und danach als eines der ersten Energieunternehmen Deutschlands klimapositiv werden. Dabei setzen wir konsequent auf die Wärmewende, die Stromwende und den damit verbundenen Ausbau erneuerbarer Energien sowie auf grüne Produkte und Lösungen für unsere Kunden. Mit unseren Klimazielen sind wir als erstes deutsches Energieunternehmen „Net-Zero“-kompatibel und gehören zur Weltspitze im Klimaschutz. Das hat uns die internationale „Science Based Targets Initiative“ (SBTi) testiert. Außerdem zählen wir laut der renommierten Ratingagentur ISS weltweit zu den vier besten Energieunternehmen im Bereich Nachhaltigkeit. Bei allem, was wir tun, können wir fest auf die gewachsene Kompetenz und das Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertrauen. Ihnen werden wir auch in Zukunft sichere und attraktive Arbeitsplätze bieten.

MVV ist ein Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar, die MVV-Gruppe ist international tätig.

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