Die Bundesregierung sollte bei Forschungs- und Innovationsförderung Synergien zwischen militärischer und ziviler Forschung in den Blick nehmen: Durch strikte Trennung entgehen Deutschland Innovationsimpulse – Wissenschaftseinrichtungen sollten bestehende Zivilklauseln vor dem Hintergrund der Zeitenwende einer Prüfung unterziehen

Die Expertenkommission Forschung und Innovation hat ihr aktuelles Jahresgutachten heute an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben. Darin stellt sie die hierzulande bestehende strikte Trennung zwischen militärischer und ziviler Forschung in Frage und plädiert dafür, Synergien zu nutzen.

Der russische Angriff auf die Ukraine hat die militärische Sicherheit Deutschlands und damit auch die Militärforschung wieder in den Blick gerückt. „Fakt ist, dass in anderen Ländern Forschungsaktivitäten im Militärsektor wichtige Impulse für Innovationen im zivilen Sektor liefern und umgekehrt. Das heißt, durch die strikte Trennung der beiden Sektoren entgehen Deutschland fortlaufend Synergieeffekte und Innovationsimpulse“, kritisiert der Vorsitzende der Expertenkommission, Prof. Dr. Uwe Cantner von der Universität Jena. „Beispielsweise ist die Cybersicherheit sowohl für den zivilen als auch für den militärischen Sektor immens wichtig. Hier sollten die Anstrengungen in der Forschung gebündelt werden“, fordert Uwe Cantner. „Ähnliches gilt für die Raumfahrt und den New Space, denkt man nur an die zivile und militärische Forschung zu Kommunikation, Navigation und Erdbeobachtung”, ergänzt Prof. Dr. Till Requate von der Universität Kiel und Mitglied der Expertenkommission.

Die Expertenkommission ruft die Bundesregierung dazu auf, bei ihrer Forschungs- und Innovationsförderung mögliche Synergien zwischen militärischer und ziviler Forschung in den Blick zu nehmen. Zudem empfiehlt sie den Wissenschaftseinrichtungen, bestehende Zivilklauseln – mit denen sie sich verpflichten, ausschließlich für zivile Zwecke zu forschen – vor dem Hintergrund der Zeitenwende zu überprüfen.

 

Über Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI)

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) mit Sitz in Berlin leistet seit 2008 wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt jährlich ein Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor. Wesentliche Aufgabe der EFI ist es dabei, die Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems im internationalen und zeitlichen Vergleich zu analysieren und die Perspektiven des Forschungsund Innovationsstandorts Deutschland zu bewerten. Auf dieser Basis entwickelt die EFI Vorschläge für die nationale Forschungs- und Innovationspolitik.

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