Die Dekarbonisierung der Stahlindustrie ist nicht nur weltweit, sondern auch hierzulande eine der größten Herausforderungen im Kampf gegen den Klimawandel. Allein in Deutschland werden jährlich rund 55 Millionen Tonnen Kohlendioxid bei der Stahlherstellung emittiert. Das entspricht rund sechs Prozent der bundesweiten Gesamtemissionen.

Dem „HyIron“-Konsortium, ein Zusammenschluss von Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Namibia, ist ein großer Schritt gelungen, um eine Lösung für die Vermeidung der bei der Stahlherstellung anfallenden Treibhausgasemissionen anbieten zu können. Neben der TS Elino GmbH und der CO2GRAB GmbH (beide aus dem Raum Aachen) zählen mit der LSF Energy aus Paderborn auch Unternehmen aus NRW zu dem „HyIron“-Verbund. Mit Inbetriebnahme der weltweit ersten und bisher größten Direktreduktionsanlage in einem Drehrohrofen kann Eisenerz allein mithilfe von grünem Wasserstoff statt wie bislang üblich mit Kohle, und damit vollständig klimaneutral, reduziert werden.

Die Pilotanlage, deren Bau das Land Niedersachen im emsländischen Lingen unterstützt hat, ist von Landesumwelt- und -energieminister Christian Meyer offiziell eröffnet worden.

Die Inbetriebnahme der Pilotproduktion ist für uns ein wesentlicher Meilenstein, um das Produkt „grünes Eisen“ zur Marktreife zu führen und die deutsche Technologie weltweit zu etablieren“, betonte Steffen Lackmann, Gesellschafter des „HyIron“-Verbundes und Vorstandsmitglied im Landesverband Erneuerbare Energien NRW, bei der Einweihungsfeier. „In Namibia bauen wir mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) derzeit eine Produktion im industriellen Maßstab auf. Langfristig wollen wir dort bis zu zwei Millionen Tonnen Eisen jährlich für die deutsche Stahlindustrie produzieren. Wir hoffen damit auch, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Stahl- und Wirtschaftsstandortes NRW leisten zu können“, ergänzte Lackmann.

Ermöglicht wird der in Lingen getestete innovative Prozess durch die eigene Entwicklung eines gasdichten Drehrohrofens. Darin reagiert Wasserstoff vollständig mit dem im Eisenerz vorhandenen Sauerstoff und wandelt es in elementares Eisen (Direct reduced iron (DRI)) um. Anstatt Kohlenstoffdioxid entsteht bei dieser Technologie lediglich Wasserdampf, der wieder zur Wasserstoffherstellung genutzt werden kann. Dieser Wasserkreislauf stellt einen weiteren entscheidenden Vorteil auf dem Weg zur nachhaltigen Produktion von Eisen dar.

Steffen Lackmann sieht in der Pilotanlage in Lingen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Nordrhein-Westfalen: „Die Stahlproduktion gehört unbestritten zu den energie- und emissionsintensivsten Industrieprozessen weltweit. Die Direktreduktion mit Wasserstoff sehen wir daher als große Chance, um die heimische Stahlerzeugung klimaneutral zu gestalten – wir verbinden so effektiven Klimaschutz und die Sicherung zukunftsfester Arbeitsplätze.“

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