Die Europäische Kommission verfolgt mit dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft unter dem Green Deal die Transformation von einer linearen Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Der Industrieverband Klebstoffe betont in seinem neuen Positionspapier die zentrale Rolle der Klebtechnik als Schlüsseltechnologie für das Erreichen dieses Ziels.

Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist weit mehr als nur Recycling und erfordert eine ganzheitliche Betrachtung des Produktlebenszyklus. Klare Prioritäten für das Erreichen der Ziele des europäischen Aktionsplans setzt das Kategorisierungssystem der EU-Kommission mit den R-Strategien. Dabei werden beispielsweise die Reduzierung des Einsatzes von Ressourcen (R2-Reduce) und das Reparieren (R4-Repair) klar vor R8-Recycle eingeordnet.

Die Klebtechnik spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Sie ist als einzige Fügetechnologie in der Lage, nahezu alle Werkstoffkombinationen langzeitbeständig und sicher miteinander zu verbinden, ohne deren einzigartigen Eigenschaften zu beeinträchtigen. Oft werden über Klebungen zusätzliche Funktionen wie Wärmeleitfähigkeit oder Schutz vor Wasser, Staub und Erschütterung eingebaut, wodurch die Lebensdauer der Produkte zusätzlich erhöht wird. Nur mit Hilfe der Klebtechnik werden sowohl Leichtbauweisen als auch Miniaturisierungen ermöglicht, die jeweils hervorragende Beispiele für Ressourceneffizienz sind. Denn einerseits müssen deutlich weniger Rohstoffe eingesetzt werden und andererseits kann zusätzlich während der gesamten Nutzungsphase eine große Menge an Energie eingespart werden.

Darüber hinaus ist das Kleben das am häufigsten eingesetzte Reparaturverfahren und verlängert auch auf diesem Wege die Lebensdauer vieler Produkte zusätzlich. Viele Reparaturen im privaten, handwerklichen und industriellen Bereich wären ohne den Einsatz von Klebstoffen und Klebebändern nicht denkbar.

Ungeachtet dessen darf die Fügetechnik auch dem Recycling nicht im Wege stehen. Technisch ist es selbstverständlich möglich, jede Verbindung wieder zu lösen. Für die Klebtechnik wurde dazu eigens die DIN/TS 54405 als Leitlinie zum Trennen geklebter Verbindungen veröffentlicht. In der Praxis sind Recyclingprozesse häufig hoch spezifisch und das Produktdesign muss genau auf den Prozess abgestimmt sein. „Um die vielen ökologischen Vorteile geklebter Produkte noch weiter zu ergänzen, muss die Recyclingfähigkeit bereits in der Produktplanungsphase mitbedacht werden. Rohstoff- und Klebstoffhersteller, Klebstoffanwender, Endkunden und Recycler müssen entlang der Wertschöpfungsketten eng zusammenarbeiten, um Kreisläufe zu schließen und so einen weiteren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten“, sagt Dr. Vera Haye, Hauptgeschäftsführerin des Industrieverbands Klebstoffe e.V.

Das Positionspapier kann in deutscher und englischer Sprache unter dem folgenden Link kostenlos heruntergeladen werden: https://www.klebstoffe.com/positionspapiere/

Weitere Informationen: www.klebstoffe.com, www.klebstoffe.com/presse

Über den Industrieverband Klebstoffe e.V.

Der Industrieverband Klebstoffe vertritt die wirtschaftspolitischen und technischen Interessen der deutschen Klebstoffindustrie gegenüber der Öffentlichkeit, Behörden, Verbrauchern und wissenschaftlichen Institutionen. Dem IVK gehören mehr als 155 Klebstoff-, Klebeband-, Dichtstoff- und Klebrohstoffhersteller sowie wissenschaftliche Institute und Systempartner an. Der IVK ist – auch im globalen Wettbewerbsumfeld – der größte und im Hinblick auf das angebotene Serviceportfolio gleichzeitig der weltweit führende Verband im Bereich Klebtechnik. Insgesamt beschäftigt die deutsche Klebstoffindustrie mehr als 18.000 Mitarbeiter*innen.

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