Ein Bündnis aus BUND NRW, dem Landesverband Erneuerbare Energien NRW, mehreren Landwirten aus Datteln und Waltrop sowie die Stadt Waltrop haben gemeinsam die Planung für einen ökologischen Energiepark auf dem Gelände des geplanten Industriegebietes newPark vorgestellt.

In Datteln und Waltrop mit dem so genannten „newPark“ ein konventionelles Gewerbe- und Industriegebiet geplant. Ein Bündnis aus Naturschutz, Landwirtschaft, Erneuerbare Energien-Branche und der Stadt Waltrop entwickelte die Idee zum „newEnergyPark“ weiter: die insgesamt verfügbaren 500 Hektar in kommunalem Eigentum sollen zu einem ökologischen Energiepark, der aus Windenergieanlagen sowie landwirtschafts- und naturverträglicher Freiflächen-Photovoltaik besteht, werden. Heute stellten Vertreter der Stadt Waltrop, des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW und von Landwirten ihre Ideen für die zukunftsfähige Nutzung des Areals vor.

Seit 1978 ist die Fläche für landesbedeutsame flächenintensive Großvorhaben der Industrie vorgesehen. Gleichwohl gab es bis heute für diese Großvorhabensfläche gemäß Landesentwicklungsplan (LEP) keinen Bedarf. Zudem ist ein solch konventionelles Industriegebiet „auf der grünen Wiese“ nach Auffassung aller Akteure des newEnergyPark-Vorhabens vollkommen aus der Zeit gefallen. Der hohe Flächenverbrauch, Schadstoffeinträge in geschützte FFH-Gebiete und zunehmende Verkehrsbelastungen durch eine noch zu errichtende Straßeninfrastruktur und neue Pendlerströme sprechen eindeutig gegen dessen Realisierung. Zudem gibt es im Raum Datteln/Waltrop bereits genug industriell vorbelastete Flächen für gewöhnliche Gewerbe- und Industriegebiete.

Mit der Weiterentwicklung des „newPark“ zum „newEnergyPark“ ergeben sich hingegen ganz andere Zukunftsperspektiven für die Region: Im „newEnergyPark“ soll die Fläche ausschließlich der landwirtschafts- und naturverträglichen Erzeugung, Umwandlung und Speicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen dienen. Die Fläche soll – soweit wie möglich – für die Stromerzeugung mit Windkraftanlagen und Agri-PV-Anlagen verwendet werden. Bis zu 450 Megawatt Leistung an erneuerbaren Energien sind dort nach ersten Abschätzungen installierbar. Damit könnte außerdem auf einen Schlag ein erheblicher Anteil des Teilflächenziels für Windenergienutzung, die der novellierte Landesentwicklungsplan für die Regionalplanungsregion RVR vorsieht, erbracht werden.

Die Kommunen würden zudem durch die fälligen Abgaben und Beteiligungsmöglichkeiten profitieren. Gleichzeitig stünden die Flächen weiterhin für die regionale Produktion von Nahrungsmitteln zur Verfügung. Klimaschutz, Wirtschaftsförderung und Lebensmittelproduktion gingen so Hand in Hand.

Das newEnergyPark-Bündnis lädt alle Akteure in der Region ein, sich an der weiteren Entwicklung des Konzepts zu beteiligen.

Marcel Mittelbach, Bürgermeister der Stadt Waltrop: „Die Idee des newEnergyParks markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Entwicklung der Stadt Waltrop. Unter dem Motto ‚Stadt unter Strom‘ wollen wir nicht nur unsere Energieversorgung modernisieren, sondern zugleich auch die landwirtschaftlichen Flächen auf Waltroper Stadtgebiet bewahren. Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen steht dabei im Zentrum unserer Bemühungen. Indem wir vermehrt auf saubere Energieträger setzen, möchten wir nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen stärken – um Waltrop auch für die nachfolgenden Generationen als lebenswerten und zukunftsfähigen Ort zu erhalten. Dieser Weg erfordert gemeinsame Anstrengungen, aber er verspricht eine Stadt, die nicht nur unter Strom steht, sondern auch lebendig und zukunftsorientiert ist.“

Dr. Thomas Krämerkämper, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender: „Seit nunmehr 45 Jahren wurden die für landesbedeutsame flächenintensive Großvorhaben in NRW reservierten Standorte nicht benötigt. Nun haben wir jedoch für die heimische Energieversorgungsindustrie einen gewaltigen Flächenbedarf beim Umbau der Energieversorgung zu erneuerbaren Energiequellen. Die Fläche Datteln/Waltrop eignet sich ausgezeichnet für Windkraft- und Photovoltaikanlagen, während ein weiterer Verlust an Landwirtschafts- und Naturflächen und zusätzliche Verkehrsbelastungen verhindert werden können. Angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise mit der Gefährdung der zukünftigen Lebensgrundlagen ist die Entwicklung des newEnergyParks überfällig.“

Hans-Josef-Vogel, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energie NRW: „Die Idee, das newPark-Gelände für einen großen Windpark plus mehrere solare Freiflächenanlagen zu nutzen, ist nicht nur überfällig und sinnvoll, sondern kommt auch dem Klimaschutzgebot des Grundgesetzes nach und ist ein Gebot der Wirtschaftsförderung. Erneuerbare Energien sind selbst beste Wirtschaft und notwendige infrastrukturelle Voraussetzung für neue und bestehende Unternehmen. Auf den ehemaligen Rieselfeldern könnte einer der größten Windparks in NRW entstehen. Das ist die Chance für die Städte Datteln und Waltrop auf neue Einnahmen sowie kostengünstigen grünen Strom für Einwohner und Wirtschaft.“

Heinz Boller, Ortslandwirt Datteln: „Die Landwirtschaft ist der Wirtschaftszweig, der in Zukunft am meisten vom Klimawandel betroffen sein wird. Demzufolge ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien zwingend notwendig für den Klimaschutz. Wir leiden aber auch unter dem fortgesetzten Flächenverlust. Mit dem newEnergyPark können wir den Verbrauch von landwirtschaftlichen Nutzflächen deutlich reduzieren. Diese Flächen können weiterhin von den Bauern für die Erzeugung von regionalen Lebensmitteln bewirtschaftet werden. Gleichzeitig steigern wir mit den erneuerbaren Energien die regionale Wertschöpfung. Aus Sicht der Landwirtschaft findet der newEnergyPark deshalb die volle Unterstützung.“

Mehr Informationen:
• BUND-Hintergrundpapier zum newEnergyPark

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