Angesichts stetig steigender Rohstoff-, Lohn- und Betriebskosten suchen Unternehmen ständig nach Möglichkeiten, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Dabei werden häufig schnelle Erfolge bei der Beschaffung von Materialien mit einem geringen Wert und hoher Beschaffungsmengen, den sogenannten C-Teilen, erzielt. Da sie kein funktionaler Bestandteil eines Produktes sind, werden sie meist als strategisch weniger bedeutend betrachtet und dürfen demnach auch nichts kosten. Eine Vorgehensweise, die sich schnell zur absoluten Kostenfalle entwickeln kann.

Ein Paradebeispiel dafür sind Etiketten. Da einem Etikett oft keine funktionale Bedeutung zugesprochen wird, zählt bei der Beschaffung meist nur der billigste Preis. Dass ein Etikett in vielen Fällen die Grundlage für optimal funktionierende Prozesse ist, bleibt oft unberücksichtigt.

In vielen betrieblichen Abläufen spielt das Etikett die wichtige Rolle des Informationsträgers, anhand dessen ein Produkt oder Objekt von Menschen und Maschinen eindeutig identifiziert werden kann. Löst sich ein Etikett von selbst ab, weil der Klebstoff nicht für den Untergrund geeignet ist oder wenn sonstige prozessbedingte Einflüsse das Etikettenmaterial oder den Aufdruck angreifen, führt es unweigerlich zu kostspieligen Prozessstörungen und Unterbrechungen.

Besonders kritisch wirkt sich die Auswahl eines falschen Etikettenmaterials auf digitalisierte- und automatisierte Prozesse aus, denn diese funktionieren nur wenn eine eindeutige Identifizierung des Bauteils oder Objektes gewährleistet ist. Nicht identifizierbare Objekte führen zu einer sofortigen Unterbrechung. Folgende Prozessunterbrechungen können häufig auf falsches oder qualitativ minderwertiges Etikettenmaterial zurückgeführt werden:

Prozessstörungen und -unterbrechungen durch ganz oder teilweise abgelöste Etiketten

  • Objekte können nicht oder nur langsam maschinell identifiziert werden
  • Objekte müssen aussortiert und aufwendig nachgearbeitet werden
  • Prozessschritte werden durch nicht eindeutige Identifizierung von Objekten falsch ausgeführt

Höherer Materialverbrauch durch häufiges Nachetikettieren

  • Störungen der Produktionsanlagen durch abgelöste Etiketten, die an der Mechanik oder Sensorik der Anlage kleben bleiben
  • Ineffiziente und fehlerhafte Intralogistikprozesse durch hohen manuellen Prüfaufwand

Von der Ineffizienz der betriebsinternen Prozesse mal abgesehen, wirken sich qualitativ minderwertige oder für den Anwendungsfall nicht passende Etiketten auch negativ auf die Zufriedenheit der Kunden aus, weil deren Prozesse davon gleichermaßen negativ beeinflusst werden.

Besondere Vorsicht bei der Auswahl des Etiketts ist in Anwendungen geboten, bei denen das Etikett mit den aufgedruckten Informationen über die gesamte Lebensdauer des Objektes an diesem haften und lesbar bleiben muss. Sicherheitsrelevante Teile, die regelmäßig geprüft oder gewartet werden, müssen eindeutig identifizierbar sein für die Prüf- und Wartungsdokumentation, für die Zuordnung passender Ersatzteile bei Reparaturen, aber auch für die Rückverfolgung im Fall von Serienfehlern. Noch kritischer sollten Etiketten für Warn- oder Gefahrenhinweise ausgesucht werden. Etiketten, die die Umgebungseinflüsse von Maschinen und Anlagen nicht dauerhaft aushalten oder bei der Kennzeichnung von Chemikalien nicht ausreichend resistent gegen diese sind, können zu fatalen Folgen für Leib, Leben und Umwelt führen.

Weitere Kostenfallen, die bei der Beschaffung von Etiketten selten berücksichtigt werden, lauern bei den Etikettendruckern und Etikettenspendern. Billige Etikettenmaterialien bestehen oft aus abrasiven Materialien, die durch ihre schleifende Wirkung zu einem vorzeitigen Verschleiß der Druckköpfe führen. Ähnlich verhält es sich mit Verschmutzungen durch Staub oder Schnittreste, die sich durch eine unprofessionelle Etikettenproduktion auf den Etiketten abgelagert haben und sich in den Druckern oder Spendereinrichtungen wieder verteilen. Diese Verunreinigungen des Materials haben einen massiven Einfluss auf die Mechanik und Sensorik eines Druckers oder Spenders. Symptome und Auswirkungen, die durch qualitative minderwertiges und verunreinigtes Material auftreten sind:

Häufige Unterbrechung des Druckjobs durch verunreinigte Sensoren

  • Druckjob muss immer wieder manuell neu gestartet werden
    Längere Ausfallzeiten durch häufige Reinigungsintervalle

Minderwertige Druckqualität durch verunreinigte Druckköpfe

  • Keine oder langsame Erfassung durch Barcode- oder Kamerasysteme

Druckköpfe müssen häufiger ersetzt werden

  • Längere Ausfallzeiten durch häufigere Reinigungs- und Reparaturintervalle

Verschmutzung mechanischer Bauteile

  • Höherer Verschleiß durch Abrieb an Antriebsriemen und Zahnräder
  • Häufige defekte Kugellager der Transportwalzen
  • Defekte Steuerelektronik durch Überhitzung

Diese, über lange Zeit laufend anfallenden Kosten für Mehrdruck, Ausfall, Wartung und Reparatur werden nur selten in Verbindung mit schlechtem Etikettenmaterial gebracht und als Ursache für Störungen erkannt. Rechnet man diese laufenden Kosten auf den Etikettenpreis, liegt dieser deutlich über dem Preis für qualitativ hochwertige Etiketten aus professioneller Produktion.

Wir empfehlen, folgende wichtigen Anwendungsfaktoren bei der Auswahl des passenden Etikettenmaterials zu berücksichtigen:

Innen- oder Außenanwendung
Während ein Papiermaterial eher für kurzzeitige Anwendungen im Innenbereich geeignet ist, kommen für langfristige Anwendung im Innen- und Außenbereich nur Folienmaterialien in Frage. Die weiteren Unterfaktoren wie Bewitterung (Regen Frost, Sonneneinstrahlung, usw.), helfen dabei, aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Folien und Klebstoffen den am besten passenden Haftverbund zu spezifizieren.

Lebensdauer des Etiketts
Die Lebensdauer eines Etiketts wird zum einen durch das Oberflächenmaterial (Papier, Folie, …) bestimmt, zum anderen aber auch durch den Klebstoff, der das Etikett möglichst lange auf dem Objekt halten soll, ohne vorzeitig auszutrocknen oder auszuhärten. Nicht zuletzt müssen auch Druckverfahren und Farbmischungen berücksichtigt werde,n damit die aufgedruckten Informationen ebenso lange halten wie das Etikett selbst.

Objektoberfläche
Die Haftkraft eines Etiketts wird durch den verwendeten Klebstoff bestimmt. Die Auswahl des Klebstoffs wiederum wird passend zur Oberfläche getroffen, auf der der Klebstoff haften soll. Neben dem Material (Metall, Kunststoff, Papier/Holz, …) muss auch die Beschaffenheit der Oberfläche berücksichtigt werden (glatt, rau, lackiert, silikonisiert, …).

Extreme Temperaturen
Etikettenmaterialien und Klebstoffe reagieren sehr unterschiedlich auf extreme Temperaturen. Zu berücksichtigen ist neben der Anwendungstemperatur (Temperaturbereich dem ein Etikett im Einsatz ausgesetzt sein wird) auch die Verklebetemperatur (Oberflächentemperatur des Objekts bei der Verklebung des Etiketts).  Wichtige Faktoren sind die tiefste Temperatur, die höchste Temperatur und die Verweildauer des Etiketts in einem entsprechenden Temperaturbereich.

Sonstige Einflüsse
Mögliche äußere oder anwendungsbedingte Einflüsse auf ein Etikett müssen bei der Auswahl ebenfalls berücksichtigt werden. Mechanische Einwirkung, Kontakt mit Chemikalien oder Löse- und Reinigungsmittel wirken sich extrem auf die Lebensdauer eines Etiketts aus. Schutzmaßnahmen durch Auswahl von lösemittel- und chemikalienresistenten Materialien sowie Schutzlaminate oder Schutzlacke schützen das Etikett vor extremen Einflüssen.

Bedruckbarkeit und Druck/Spende Geschwindigkeit
Die meisten Etikettenmaterialien werden für bestimmte Druckverfahren ausgelegt. Das Druckverfahren kann also nicht beliebig gewählt werden. Dies und die durch den Druck entstehenden Kosten müssen bei der Auswahl des Etikettenmaterials unbedingt berücksichtigt werden. Auch die erzielbare Druckgeschwindigkeit und Spendbarkeit eines Etiketts können wichtige Faktoren sein. Die Druckgeschwindigkeiten in den verschiedenen Druckverfahren variieren sehr stark. In Anwendungen, bei denen Etiketten maschinell, über Applikatoren oder Spendeeinheiten verklebt werden, muss die Druckgeschwindigkeit und Spendbarkeit (Ablöseverhalten vom Trägermaterial) unbedingt geprüft werden, damit der Fertigungsprozess nicht durch den Druck- und Spendeprozess ausgebremst wird.

Als einer der führenden Hersteller von Etiketten- und Kennzeichnungslösungen mit mehr als 70 Jahren Erfahrung haben wir bereits vielen Unternehmen dabei geholfen, Prozessprobleme abzustellen, die eindeutig auf die Verwendung falsch ausgesuchter oder qualitativ minderwertiger Materialien zurückzuführen waren. Mit unserer lösungsorientierten Anwendungsberatung, einem breiten Materialportfolio und einem modernen Maschinenpark fertigen wir für unsere Kunden maßgeschneiderte Lösungen in höchster Qualität.

Über die herpa print GmbH

Die herpa print GmbH, seit 1948 in Much-Niedermiebach, Deutschland, ansässig, ist ein führender Spezialist für technische Etiketten und Spezialanwendungen in Folie. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Produktspektrum zur Identifikation von Produkten und zu Werbezwecken sowie kundenspezifische Entwicklung von RFID-Transponder-Tags (13,56 MHz und 868 MHz). Kernkompetenz der etwa 100 Mitarbeiter am Standort ist technischer Siebdruck, hochpräzises Stanzen und Konfektionierung von Kennzeichnungsetiketten mit den unterschiedlichsten Farb- und Foliensystemen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

herpa print GmbH
Niedermiebach 71
53804 Much
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Vertriebsleiter
Telefon: 02245 916315
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