Den ersten Impuls gab dabei Robert Riechel (Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH), der zunächst den wissenschaftlichen Diskussionsstand sowie weiteren Handlungs- und Forschungsbedarf aufzeigte. Er unterstrich zudem die Notwendigkeit, die Wärmeplanung im Zuge der wärmepolitischen Debatte stärker in den Fokus zu nehmen. Gleichzeitig wies er auf den weiteren Forschungsbedarf in Hinblick auf die Vielfalt möglicher Aufgaben, die konkrete Ausgestaltung in der Praxis sowie auch bei den erforderlichen Rahmenbedingungen hin.
Anschließend wurden ausgewählte Praxisbeispiele durch Vertreter der Stadtwerke München GmbH sowie der Stadt Heidelberg vorgestellt. Dabei wurden auf Basis der konkreten Erfahrungen vor Ort u.a. Herausforderungen bei der Durchführung der Wärmeplanung an- und Politik-Empfehlungen für eine flächendeckende Einführung ausgesprochen.
Im Zentrum der Veranstaltung stand der „Verbände-Talk“, an dem Christian Maaß, Leiter der Abteilung II (Wärme, Wasserstoff, Effizienz) im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Martin Bendig, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm und VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing teilnahmen.
In der Diskussion herrschte Einigkeit darüber, dass planerische Ansätze im Zuge der Wärmewende spürbar gestärkt werden sollten: „Die Wärmeplanung ist ein relativ neues politisches Instrument, für welches Akzeptanz geschaffen werden muss. Daher ist für eine flächendeckende Einführung entscheidend, dass die Rahmenbedingungen erheblich verbessert werden. Dazu gehört etwa eine umfassende Finanzierung und attraktive Beratungsangebote “, unterstrich VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. Neben der planerischen Tätigkeit müssten gleichzeitig die Investitionsbedingungen für den Umbau der unterschiedlichen Versorgungsinfrastrukturen vor Ort verbessert und die Technologieoffenheit vor Ort gewahrt werden.
„Angesichts der globalen Preiskrise der fossilen Energiewirtschaft gilt es Tempo zu machen. Die zügige Dekarbonisierung im Bereich der Wärme ist heute auch eine soziale Aufgabe. Die Implementierung der Erneuerbaren Energien in vorhandene Infrastrukturen wird dafür entscheidend. Die Potenziale bei Solarenergie, erneuerbarer KWK und Geothermie im urbanen Raum sind hoch“, so Wolfram Axthelm, Geschäftsführer im Bundesverband Erneuerbare Energie.
Abschließend hoben Liebing und Axthelm den Wert des direkten Austausches hervor: Erstmals seit 2019 fanden die Berliner Energietrage zumindest in Teilen wieder als Präsenzveranstaltung statt. Der direkte Austausch sowie die persönlichen Diskussionen am Rande seien unverzichtbar. Beide sprachen Ihre Hoffnung aus, dass der politische Diskurs nun wieder verstärkt in physischen Terminen erfolgen könnte.
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 50 Verbänden und Unternehmen aus den Branchen der Wind-, Bio- und Solarenergie sowie der Geothermie und Wasserkraft. Zu unseren Mitgliedern im Wärmesektor zählen u. a. der Bundesverband Wärmepumpe, der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband, der Bundesverband Solarwirtschaft, der Bundesverband Geothermie, der Fachverband Biogas und die im Hauptstadtbüro Bioenergie zusammengeschlossenen Verbände. Wir vertreten auf diese Weise 30 000 Einzelmitglieder, darunter mehr als 5 000 Unternehmen, 316 000 Arbeitsplätze und rund 6,5 Millionen Anlagenbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
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