„Ein Jahr iKWK in Lemgo – warum die Wärmewende gelingt“ – so lautete der Titel des Symposions, das Energieexpert*innen aus ganz Deutschland kürzlich in die Alte Hansestadt führte. Hier konnten sie nicht nur das einmalige Anlagen-Zusammenspiel kennenlernen, das dazu beiträgt, die Strom- und Wärmeversorgung in Lemgo bis 2035 zu dekarbonisieren. Auch Franz-Wilhelm Iven vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen war vor Ort und hob in seiner Keynote die Bedeutung klimaneutraler iKWK-Systeme an der Wärmewende hervor. Und nicht zuletzt wurde den Stadtwerken Lemgo vom Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. und dem Magazin „Energie & Management (E&M)“ die Urkunde zur Auszeichnung als „BHKW des Jahres 2022“ für ihr iKWK-System verliehen – ein interessanter Tag für die Fachwelt!

Der Weg der Stadtwerke Lemgo zur Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeversorgung Lemgos wird deutschlandweit beachtet und vielfach ausgezeichnet. Denn die Stadtwerke verfolgen konsequent die Ziele ihres lokalen Klimaschutzkonzeptes und haben dafür bereits einen Fernwärme- Transformationsplan erstellt. In diesem Zuge wurde 2019 ein Bestands- BHKW am Lemgoer Klärwerk mit einer Wärmepumpe und einer der ersten Kläranlagenablaufwärmepumpen in Deutschland verbunden. In dieser Kombination konnten bereits rund 2,5 MW Wärme durch Erneuerbare Energien erzeugt werden – genug, um zwei Drittel des historischen Stadtkerns klimaneutral mit Wärme zu versorgen.

Seit letztem Jahr ist zudem das innovative Kraft-Wärme-Kopplungssystem (iKWK) im Einsatz, das nun bei dem Fachpublikum im Fokus stand. Dieses iKWK-System vereint zwei 2,5 MW-BHKW von Zeppelin Power Systems, eine 5,2 MW Solarthermieanlage von Viessmann mit Vakuum-Röhrenkollektoren und eine Flusswasserwärmepumpe des Kulmbacher Herstellers AGO mit 1 MW Wärmeleistung. Die Anlagen spielen dabei exzellent mit den verschiedenen konventionellen Lemgoer KWK-Anlagen sowie der 5 MW- Power-to-Heat-Anlage und dem vorhandenen Wärmespeichervolumen zusammen: Von 160 Gigawatt bereitgestellter Fernwärme werden so inzwischen bis zu 20 % durch Erneuerbare Energien erzeugt. Und steht an kalten Wintertagen die erneuerbare Wärme nicht zur Verfügung, übernehmen die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen direkt die Wärmeversorgung.

Diese Kombination von neuer und vorhandener Anlagentechnik mit dem bestehenden Fernwärmesystem sowie die Integration gleich mehrerer erneuerbarer Energiequellen war dann auch ein wesentlicher Grund, der zur Auszeichnung „BHKW des Jahres 2022“ durch die mit fünf renommierten Fachleuten besetzte Jury aus Forschung, Versorgungswirtschaft, Industrie und B.KWK führte.

Die Jury traf ihre Entscheidung zwischen elf Anlagen, die in der Zeitschrift

„Energie und Management“ bereits als „BHKW des Monats“ vorgestellt worden sind. Alle überzeugen durch ihre innovativen Konzepte: Erneuerbare Wärmequellen werden dabei mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen so kombiniert, dass besonders große CO2 Einsparungen entstehen. Damit bilden diese Anlagen sehr wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahmen und sind Leuchtturmprojekte für die Energiewende.

„Mit dem Lemgoer iKWK-System haben wir ein innovatives Gesamtsystem ausgezeichnet, in dem die Stadtwerke Lemgo immer wieder technisches Neuland betreten haben“, berichtet B.KWK-Präsident Claus-Heinrich Stahl..

„Hier zeigt sich: Wie keine andere Technik steht die Kraft-Wärme-Kopplung in einer Zeit wie dieser für den Anspruch, durch die kombinierte Gewinnung von Wärme und Strom sichere Energie für das Leben der Menschen zu ermöglichen, und durch den ressourcenschonenden Einsatz von Brennstoffen gleichzeitig die Umwelt zu schützen.“

Auch Franz-Wilhelm Iven vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen hob hervor, wie wichtig nach dem realisierten Kernenergieausstieg und dem geplanten Kohleausstieg die verlässliche, hocheffiziente und klimaschonende Erzeugung von Strom und Wärme durch KWK-Anlagen ist. In der anschließenden Podiumsdiskussion ergab sich ein lebendiger Austausch zu den innovativen Ansätzen, aber auch den Hürden und „Stolpersteinen“, die es auf dem Weg zur Klimaneutralität für Stadtwerke und weitere Energieversorgungsunternehmen zu überwinden gilt.

Die Stadtwerke Lemgo geben sich jedenfalls mit dem Erreichten noch nicht zufrieden. Hier werden bereits die nächsten Schritte für die CO2-neutrale Strom- und Wärmeversorgung der Stadt geplant: Bis 2028 soll mehr als 55 % der benötigten Fernwärme erneuerbar erzeugt werden. Das Lemgoer Team setzt dabei auf eine neue PV-Flächenanlage, einen weiteren Großwärmespeicher mit integrierter PtH- und Windkraftanlage, um Windwärme zu erzeugen. Außerdem soll eine Windkraftanlage zur Wasserstoffproduktion beitragen – weitere Investitionen sind in ein Holzhackschnitzelwerk und eine Holzvergasungsanlage für Rest- und Abfallholz geplant, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.

„Unser iKWK-System wurde zum „BHKW des Jahres 2022“ gewählt, die Heinrich-Böll-Stiftung hat uns als eine „Perle der Energiewende“ ausgezeichnet – und nach unserem Erkenntnisstand wurden wir als einziges

‚energetisch vorbildliches Stadtwerk‘ in die Präambel eines Koalitionsvertrags der Landesregierung NRW aufgenommen“, berichtet Matthias Sasse, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennungen und Auszeichnungen und setzen alles daran, um auch weiterhin nachahmenswerte Energieprojekte anzustoßen!“

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