• Deutschlands größter und modernster Pumpspeicher seit 2003 im Dienst der Versorgungssicherheit und Netzstabilität
  • PSW als Speicher anerkennen und dauerhaft von Letztverbraucherlasten befreien
  • PSW mit ihrer robusten und langlebigen Technologie als Baustein für ein fossilfreies Energiesystem der Zukunft

Deutschlands modernster Pumpspeicher im Thüringischen Goldisthal feiert sein 20-jähriges Dienstjubiläum. Am 11. Juli 2003 ging die Maschine B des mit 1.060 Megawatt (MW) Nennleistung größten deutschen Speicherkraftwerks erstmals ans Netz. Seither haben die vier Pumpspeichersätze mit jeweils 265 MW Nennleistung zusammen insgesamt 44 Terawattstunden (TWh) Strom in dem 13 Mio. Kubikmeter Wasser fassenden Speicherbecken, das auf 850 Meter Höhe über dem Meeresspiegel liegt, eingespeichert und in Zeiten hoher Nachfrage wieder in das Netz abgegeben. Zum Vergleich: die Menge des eingespeicherten Stroms entspricht rechnerisch gut 71 Prozent der Strommenge, die alle Photovoltaikanlagen in Deutschland im Jahr 2022 zusammen erzeugt haben.

Der Pumpspeicher Goldisthal steht exemplarisch für eine Speichertechnologie, die hierzulande bereits seit gut 100 Jahren zuverlässig ihren Dienst tut – allerdings seit mehr als einem Jahrzehnt unter schwierigen Rahmenbedingungen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Speicherung von Strom in einem Wasserreservoir rechtlich nicht als Speicherung sondern als „Verbrauch“ von Strom gesehen wurde. Das hatte zur Folge, dass der gespeicherte Strom mit zahlreichen Abgaben belegt wurde, die die Pumpspeichertechnologie hierzulande zeitweise an den Rand der Unwirtschaftlichkeit führten. Mit zahlreichen, zum Teil zeitlich befristeten, Sonderregelungen in diversen Energiegesetzen wurde daraufhin versucht, dieses Dilemma zu heilen. Eine nachhaltigere Lösung wäre es jedoch, die Speicherung von Strom auch rechtlich konsequent als solche anzuerkennen.

Hierzu sagt Peter Apel, Geschäftsführer der Vattenfall Wasserkraft GmbH: „Zuerst einmal freuen wir uns natürlich, dass das PSW Goldisthal als der Junior unserer Wasserkraft-Flotte sein 20-jähriges Dienstjubiläum begeht. Doch selbst in diesem für Wasserkraftwerke zarten Alter musste Goldisthal bereits einige technische und wirtschaftliche Herausforderungen meistern. Deshalb begrüßen wir es, dass in Umsetzung europäischen Rechts die neue Speicherdefinition jetzt auch in deutschem Recht erfolgt. Konsequent wäre es jedoch, wenn Pumpspeicher nun dauerhaft von Letztverbraucherlasten und Netzentgelten entlastet werden, denn dann könnten alle bisherigen Sonderregelungen entfallen. Das schafft Planungs- und Zukunftssicherheit für die Speicherung von Strom und macht sie zur vierten Säule des Stromsystems von morgen, neben Erzeugung, Transport und Verbrauch.“

Unstrittig ist, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien einen deutlichen Zubau an Speicherkapazitäten erfordert. Welche Rolle darin Pumpspeicher spielen können, hängt entscheidend von den Rahmenbedingungen ab, unter denen solche langlebigen Infrastrukturprojekte umgesetzt werden können. Hierzu sagt Dr. René Kühne, Leiter des Fleetmanagement der Vattenfall Wasserkraft GmbH: „Ein fossilfreies Energiesystem der Zukunft auf Basis der erneuerbaren Energien stellt hohe Anforderungen an die Versorgungssicherheit und die Systemstabilität, den Pumpspeicher leisten können. Sie sind hochflexible Multitalente, die neben der Speicherung von erneuerbarem Strom zahlreiche weitere systemdienliche Dienstleistungen erbringen können. Für die kapitalintensive Pumpspeichertechnologie sind stabile Rahmenbedingungen und schlanke Genehmigungsprozesse die Voraussetzungen für die Planungssicherheit, die es braucht, um weitere Kapazitäten an geeigneten Standorten zu errichten.“

Über das Pumpspeicherwerk Goldisthal

Der Pumpspeicher Goldisthal am Flusslauf der Schwarza rund 30 Kilometer südlich von Ilmenau ist der größte und modernste Pumpspeicher Deutschlands. Goldisthal verfügt über vier so genannte Pumpspeichersätze mit einer mittleren Nennleistung von je 265 MW im Turbinenbetrieb, insgesamt 1.060 MW. Das PSW Goldisthal ist ein so genanntes Kavernenkraftwerk, dessen technische Hauptkomponenten wie das Maschinenhaus und die Transformatorenkaverne sich in 300 Meter Tiefe im westlichen Thüringer Schiefergebirge befinden.

Erste Überlegungen zum Bau des Pumpspeichers gab es bereits ab Mitte der sechziger Jahre. In den siebziger Jahren folgten dann erste bergmännische Arbeiten und ingenieurgeologische Erkundungen sowie umfangreiche Erd- und Felsarbeiten, bis das Projekt Anfang der achtziger Jahre jedoch aus ökonomischen Gründen zwischenzeitlich auf Eis gelegt wurde. Mit der Einheit Deutschlands und der Neuformierung der ostdeutschen Stromwirtschaft wurden die Planungen für das PSW Goldisthal Anfang der neunziger Jahre wieder aufgenommen. Im Frühjahr 1996 erhielt das Projekt den Planfeststellungsbeschluss, das finale „Go“ für den Bau des Pumpspeichers gab der Aufsichtsrat der damaligen VEAG im Mai 1997. Ab April 1998 startete dann die heiße Phase für Goldisthal mit dem Bau des Oberbeckens, den Kavernen und Stollensystemen sowie des Unterbeckens. Ab 2003 erfolgte sukzessive die Inbetriebnahme der vier Pumpspeichersätze. Der Pumpspeichersatz B ging am 11.07.2003 in Betrieb. Das Investitionsvolumen für den Pumpspeicher Goldisthal belief sich seinerzeit auf 620 Mio. Euro. 

War die Anlage ursprünglich als Lieferant für Spitzenlaststrom konzipiert, so entwickelte sich der Pumpspeicher Goldisthal im Zuge der Energiewende mehr und mehr zum Speicher für erneuerbare Energien und als Garant für die Stabilität der Stromnetze sowie als Ausgangspunkt für den Wiederaufbau der Netze im Falle eines Blackouts.

Während seiner 20-jährigen Betriebszeit hat das PSW Goldisthal eine Speicherleistung, die so genannte Pumparbeit, von insgesamt 44 TWh erbracht. Das entspricht rechnerisch rund 71 Prozent der gesamten deutschen Stromerzeugung aus Photovoltaik des Jahres 2022 (62 TWh, Quelle BDEW). Im Vergleich zu anderen Pumpspeichern in Deutschland, deren Betriebszeit durchschnittlich bereits jenseits der 50 Jahre liegt, ist das PSW Goldisthal ein recht junges Kraftwerk. Mit einem konstanten Wirkungsgrad von 80 Prozent wird diese langlebige und robuste Speichertechnologie auch in den kommenden Jahrzehnten einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.

Das PSW Goldisthal im Überblick

Nennleistung: 1.060 MW (4 Pumpspeichersätze á 265 MW)

Inbetriebnahme PSS: 2003 / 2004

Investitionsvolumen: 620 Mio. EUR

Bauzeit: 1997 (Stollenschlag) bis 2002  

Fassungsvermögen Oberbecken: 13 Mio. Kubikmeter Arbeitswasser

Vollastbetrieb Pumpe: 11 Stunden

Vollastbetrieb Turbine: 9 Stunden

Pumparbeit seit Inbetriebnahme: 44 TWh

Turbinenarbeit seit Inbetriebnahme: 35 TWh

Pumpspeicherwirkungsgrad: 80 Prozent

Anfahrtszeit von Stillstand in Turbinenbetrieb: 100 s

Über die Geschäftseinheit Wasserkraft bei Vattenfall

Die Ursprünge des Vattenfall-Konzerns liegen in der Stromerzeugung aus Wasserkraft im schwedischen Trollhättan, die Gründung erfolgte 1909. Vattenfall heißt Wasserfall. In seinen Märkten Schweden, Finnland und Deutschland betreibt das Unternehmen Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 11.500 Megawatt (MW). Im Jahr 2022 produzierte Vattenfall 40 TWh Strom aus fossilfreier Wasserkraft, das entspricht einem Anteil von 37 Prozent an der gesamten Stromerzeugung des Unternehmens.

In Deutschland ist Vattenfall Betreiber von großen Speichern und betreibt insgesamt 12 Wasserkraftwerke mit einer installierten Leistung von rund 3.000 Megawatt (MW), im wesentlichen Pumpspeicherwerke und kleinere Laufwasserkraftwerke. Zum Anlagenbestand von Vattenfall gehören die beiden größten deutschen Pumpspeicherwerke, Goldisthal in Thüringen mit 1.060 MW sowie das PSW Markersbach im Erzgebirge mit 1.050 MW.

Über die Vattenfall GmbH

Vattenfall ist ein führendes europäisches Energieunternehmen im schwedischen Staatsbesitz, das seit mehr als 100 Jahren die Elektrifizierung der Industrie vorantreibt, Wohnungen und Häuser mit Energie versorgt und das tägliche Leben durch Innovationen und Kooperationen moderner gestaltet. Unser Ziel ist es, ein fossilfreies Leben innerhalb einer Generation zu ermöglichen. Deshalb treiben wir den Übergang zu einem nachhaltigen Energiesystem voran. Wir haben rund 19.500 Mitarbeitende und sind überwiegend in Schweden, Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Großbritannien aktiv.

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